Lobenberg: Der Weinberg wurde 1902 gepflanzt. Der Wein steht komplett auf Kalkstein mit purem Sand. 14 Millionen Jahre alte Böden, viel Aktivkalk. Ab einen Meter Tiefe kommt kalkiger Sandsteinfels. Was ja für die größte Finesse bürgt. Exakt der gleiche Untergrund wie bei Rayas in Chateauneuf auf der Lage Le Claux. Auch dieser Weinberg ist zu 100% mit Grenache bestockt. 270 Meter hoch, Nordwest-Exposition. Das heißt, es ist der kühlere Weinberg. Diese Lage ist bei den Juroren nicht selten der Primus inter pares. Ich selbst bin häufig eher bei Le Claux wegen der größeren Feinheit und Frische. Die kleinste Lage ist Le Poste. Aber Hominis Fides hat irgendwo einen Kultstatus, warum auch immer. Wuchtige, fleischige Nase, schwarze süße Erde, Amarenakirsche, verbranntes Fleisch, gerösteter Speck, Reminiszenz an Syrah von der Nordrhône, Cote Rotie-artig, viel Wucht, schiebend, Lakritze, sehr viel Veilchen, immense Blumenmassen. Auch Rosenblätter, sicherlich der intensivste der drei mit dieser hohen Aromatik. Satte Maulbeere darunter, Schwarzkirsche, viel Schub, viel Fett, süße Veilchen mit Lavendel im Nasen-Finale. Im Munderstaunlich satte Power und Druck. Süßer Druck, Süßholz, verbrannte Aromen, satte schwarze, süße Lakritze, Weihrauch, Lavendel. Das Tannin ist total weich, total samtig und geschliffen, der Wein zeigt eine wunderbare Frische, Blaubeere kommt jetzt dazu, süße Schwarzkirsche, Eukalyptus, wieder sattes Lakritz, sehr lang, sehr intensiv. Große reiche Weine, die nicht unbedingt besser oder kraftvoller sind als die 2016er, sie sind nur noch reifer, üppiger und reicher, zugleich immens frisch. Gute Säure, immense, weiche Tanninmassen. Alle Regler rechts eben. 100/100