Lobenberg: Die Reben sind zwischen 50 und 60 Jahre alt. Schon in der Nase ein großer Wein, er ragt heraus aus den sonstigen guten, aber eher 'netten' Village- und 1er-Cru-Weinen der Domäne. Immens dicht, tolle Pflaume, Teer, dunkle Schokolade, schöne kubanische Tabake, der Duft einer nicht entzündeten, sehr weichen, elastischen Cohiba-Zigarre, zwischen den Fingern gerollt. Schiefer und Erde. Traumhafte Länge, viel fruchtiger samtiger Druck, Opulenz, aber immer fein dabei, traumhafter Nasenwein, mit allem, was einen guten Burgunder auszeichnet. Vielleicht fehlt das letzte Stück Power um zu den ganz Großen aufzuschließen. Aber die Nase ist ein Erlebnis. Im Mund prägnante Säure, feinere Früchte im Mund als in der Nase, frische Zwetschge, Johannisbeere, Walderdbeere, etwas Brombeere, hier mehr feinerer dominikanischer Tabak, Rauch, Milchschokolade, feines Spiel und Komplexität, kann die Dimension der Nase im Mund nicht ganz halten, aber ist ein fantastischer Gevrey. Minimal besser noch als der sehr gute 2009er und 2010er durch die traumhafte Rassigkeit, Mineralität und Frische. 96+/100