Lobenberg: Die Paradelage von Pichler, eine karge, terrassierte Steillage auf Urgesteinsboden. Kühlende Einflüsse vom nahen Wald und im Sommer früh einsetzende Beschattung verleihen der Lage bei aller Reichhaltigkeit auch stets eine kühle Präzision. Wie schon sein Vater FX, schwärmt auch Lucas Pichler vom Kellerberg als seine absolut beste Lage. Die Lage ist so dominant und herausragend, dass die Rieslinge aus dem Kellerberg früher oder später immer die größten Weine von Pichler ergeben. Je nach Jahrgang brauchen sie etwas länger, aber am Ende haben sie immer die Nase vorne. Der Kellerberg zeigt sich zunächst noch verschlossen und enorm steinig, braucht von allen Weinen gerade am meisten Luft zu Beginn. Zunächst eben noch leicht reduktiv und zurückhaltend, kommt dann nach einiger Zeit eine geniale Exotik zum Vorschein. Der Wein strahlt förmlich vor Intensität und druckvoller Mineralität, aber ist dabei nicht ganz so expressiv-exotisch wie der Loibenberg. Passionsfrucht und Mango treffen auf gelbwürzigen Pfirsich und Marille. Zarter gelber Apfel und sehr reife Zitrone dazu. Zeigt auch Bienenwachs und kräutrige Noten von Melisse, dazu Wiesenblüten und ein ganz feiner Hefeschleier. Wow, was für eine geniale Komplexität! Im Mund zeigt sich der Kellerberg dann frisch und elektrisierend. Eine wunderbare Verbindung aus Feinheit, Nerv und Kraft. Wir haben hier eine gewisse Opulenz wie im Loibenberg, aber auch die straffe Säurestruktur, die dem Riesling aus dem Steinertal sehr ähnelt. Der Kellerberg ist eben ein richtig großer Wein, ein kompletter, vollendeter Riesling. Immer eine Bank. Stark!