Lobenberg: Den Unendlich gibt es nicht immer auch als Grünen Veltliner. Nur, wenn der Jahrgang es wirklich zulässt. Zuletzt 2018, als er den Ritterschlag mit 100 Parker-Punkten erhielt. 2021 war wieder so ein Jahr, in dem es so perfekte Veltliner-Trauben gab, dass sich Lucas Pichler entschied, auch einen Unendlich zu produzieren. Erstmals kommen die Unendlich Weine nun versetzt und nicht mit den Rieden im Herbst auf den Markt, sondern erst im Frühjahr darauf. 2021 gehört hier zu den wirklich großen Jahren bei Pichler, da die Frische einfach so wunderbar hoch ist und die physiologische Reife aber gleichzeitig auch. Kühle Nächte und ein sehr stabiles Wetter in der Lese. Alles konnte sehr gut und langsam ausreifen. Ausbau im Tonneau und danach eben mit längerem Feinhefelager. Feine, reduktive Spannung in der Nase. Kandierte Ananas und reife Marille mit Öl von der Amalfizitrone. Am Gaumen enorm dicht verwoben und reichhaltig, aber mit bemerkenswerter Präzision und der gewissen wilden Dramatik des Jahrgangs 2021. Wir haben hier schon dichte, tropische Frucht, aber dann eben auch diese ultrapräzise und fast in Richtung Ingwer gehende Schärfe. Die Textur ist wirklich bemerkenswert; ganz feines Tannin, dann dieser dichte Fruchtkern und die immens hohe, salzige Mineralität. Das ist ein perfekter, unendlich langer Veltliner mit immensem Druck und so hoher Konzentration, dass es einem Tränen in die Augen treibt. Ein würdiger Unendlich und ein wirklich großer Veltliner. 100/100