Lobenberg: Den Furmint kennt man vielleicht eher aus dem Tokaj, wo er in den legendären Süßwein eingeht und seit der letzten Generation auch von ambitionierten Winzern wie Demeter Zoltan trocken ausgebaut wird. Im Burgenland ist der Furmint durch die Donaumonarchie historisch und geographisch betrachtet ebenfalls ein alter Bewohner. Seit 1647 betreibt die Familie Wenzel Weinbau in Rust. Die Reben stehen auf grauem Quarz, Gneis und Glimmerschiefer. Das Bouquet definiert sich durch die Abwesenheit von Frucht und Präsenz mineralischer Noten. Riecht wie Schieferriesling, kühl und leicht rauchig. Der Wein strahlt eine innere Ruhe aus, das ist unglaublich. Er erinnert ein wenig an einen Hybrid in Form von Chassagne-Montrachet und Pouilly-Fumé, also Chardonnay meets Sauvignon Blanc. Diese Steinigkeit und Präzision. Messerscharf aber nicht laut. Weiße Früchte, knackiger Kern. Michael Wenzel sagt selbst, dieser Furmint sei eine Heimkehr zu neuen Wurzeln und alten Freunden. Und genau so ist es. Im Furmint steckt so viel Potenzial! 95/100