Lobenberg: Michael Wenzel mag den Begriff »Einstiegswein« nicht, denn jeder Wein hat für ihn einen eigenen Charakter. Man bezeichnet ja schließlich auch nicht eines seiner drei Kinder als »Einstiegskind«, sagt er mit einem Lächeln auf den Lippen. Den Furmint kennt man vielleicht eher aus dem Tokaj, wo er in den legendären Süßwein eingeht, und seit der letzten Generation auch von ambitionierten Winzern wie Demeter Zoltan trocken ausgebaut wird. Im Burgenland ist der Furmint durch die K.u.K. – Monarchie, historisch und geographisch betrachtet, ebenfalls ein alter Bewohner. Seit 1647 betreibt die Familie Wenzel Weinbau in Rust und heute ist Furmint wieder die wichtigste Rebsorte des Betriebes. In den Aus dem Quartz gehen Trauben aus allen Furmint-Lagen des Betriebes ein. Recht früh gelesen, um die Knackigkeit zu behalten. Wobei Furmint stets die am spätesten heranreifende Rebsorte ist. Der Wein ist komplett ungeschönt und spontan vergoren. Der unfiltrierte Furmint von Michael Wenzel duftet nach Boskoop-Apfel, Marille und Quittengelee, darunter etwas weißer Tee und Zitronengras. Am Gaumen geht es interessant und herb weiter, eine gewisse Adstringenz bringt Struktur in den Weißwein, da merkt man gleich, man hat anspruchsvollen Wein im Glas. Mürbe Äpfel und Aromen wie Waldhonig und Zitrusfrüchte sind stilbildend. Ein rundum spannungsgeladener Wein. Vibrierend und charakterstark. Michael Wenzels Statement „acidity is not a crime“ ist hier Programm. Wunderbar markanter Wein. 92+/100