Lobenberg: Keinerlei Schönung. Spontane Maischegärung von 5 Wochen mit händischem Unterstoßen des Tresterhutes im offenen Holzcuve. Der Ausbau findet hauptsächlich in 500 Liter Tonneaux statt, für bis zu zwei Jahre. Im Tonneaux hat man ein reduktiveres Milieu, was den reduzierten Einsatz von Schwefel ermöglicht. Was für ein wunderbar feingliederiger Spätburgunder. Dadurch ist das Holz im Hintergrund, die Frucht steht eindeutig im Vordergrund. Die Nase etwas dunkel, kirschig, Schattenmorelle, Hagebutte, warmer Sandstein, ein Hauch von Unterholz, alles mit burgundischem Anspruch und Affinität. Das wird vor allem im Mund deutlich, hier wird es dann doch wieder rotfruchtiger, verspielter. Himbeere, Schlehe, schöne Rappenwürze darunter, ein bisschen Nelkenpfeffer und feines Süßholz. Tragendes, vibrierendes, feinziseliertes Säurespiel. Wirklich schwebend fein. Leicht kreidig unterlegte, sehr, sehr feine Tannine, die definitiv Lagerfähigkeit versprechen, aber den Wein dennoch nicht unnahbar erscheinen lässt. So zart und fein, wirklich ein Wunderwerk. Neben Holger Kochs Pinots zählt das zu den zartesten und verführerischsten Spätburgundern Deutschlands in diesem Preisbereich. 95+/100