Lobenberg: Aus einer 1.2 Hektar Parzelle im Herzstücke des originalen Grand Cru, nicht in der Erweiterung nach Flurbereinigung. Erst seit 2014 in Trimbachs Besitz. Sehr würzige Nase, nur wenig Frucht zeigend. Pures Mineral im Duft, Lehm, staubige Kiesgrube. Erst mit viel Luftzutritt kommen etwas Marzipan, Mandelblüten, Akazie, Pinienkerne, weißer und gelber Pfirsich, Orange und Grapefruit unter der reduktiven Schalen hervorgekrochen. Der Schlossberg braucht Zeit, alle seine Geheimnisse preiszugeben. Diese enorme Spannkraft und Verschlossenheit würde man einem Elsässer aus einem so warmen Jahrgang gar nicht zu trauen, aber der Schlossberg ist eben ganz unique in seinem Charakter. Immer mehr Gestein als Frucht, immer dunkel, rauchig und etwas mystisch anmutend. Gewaltige Säurefrische im Mund, mit warm-zitrischen und kräuterigen Anklängen, alles wieder über Gestein und Salz laufend. Trimbach macht ja per se keine Malo bei den Rieslingen, was untypisch ist im Elsass. Daher laufen die Weine stets etwas mehr auf der Säurefrische, dazu ist er durchgegoren auf 0,5 Gramm Restzucker, auch das ist unüblich für die Region. Im besten Fall erst in 10 Jahren anfassen, wer sich nicht gedulden mag sollte ein paar Stunden in der Karaffe einplanen und die größten Gläser aus dem Schrank holen, die man finden kann. Sehr limitierte Produktion, es gibt nur wenige Kisten für Deutschland pro Jahr. 95-97/100