Barolo Gavarini Chiniera 2021

Elio Grasso: Barolo Gavarini Chiniera 2021

Zum Winzer

98–100
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2058
Verpackt in: 6er
9
voluminös & kräftig
tanninreich
pikant & würzig
3
Lobenberg: 98–100/100
Galloni: 97/100
Jeb Dunnuck: 96+/100
Decanter: 96/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Gavarini Chiniera 2021

98–100
/100

Lobenberg: Der Gavarini Chiniera trägt nicht mehr den Namen Ginestra, obwohl er natürlich aus der Großlage Ginestra kommt. Aber Gianluca Grasso unterscheidet eben Ginestra Casa Maté von diesem Gavarini Chiniera. Die Lage ist ein leichter Hügel oben am Wald in 450 Metern Höhe, der dann in ein kleines Amphitheater übergeht. Auf der einen Seite geschützt vom Wald, auf der anderen Seite ist es eher windig. Zusammen mit kreidigen und sandigen Böden gibt das eine ganz andere Stilistik als beim auf 350 Meter liegenden Ginestra, der fast nur aus weißem Lehm besteht. Der Gavarini Chiniera hat dementsprechend immer etwas mehr Säure, man muss aber auch immer etwas später Lesen. Schon die Blüte ist hier circa acht Tage später und das zieht sich durch bis zur Ernte. Die Besonderheit bei Grasso besteht in der extrem langen Mazerationszeit. Es müssen außerordentlich gesunde Trauben gelesen werden, damit man sich 30 bis 40 Tage Gärphase und Mazeration erlauben kann. Jede Unsauberkeit durch Botrytis und Co. würde durch die lange Verweildauer verstärkt werden. Hier bei Grasso werden alle Trauben mit einer extra entwickelten Entrappungsmaschine komplett entrappt. Selbst jedes noch so kleine Stielchen wird aussortiert. In großer slawonischer Eiche ausgebaut. Der Wein wurde im Juli 2024 abgefüllt. Leuchtendes Rubinrot. Die Nase ist tief, druckvoll schiebend und ultra dicht. Massive Kirschfrucht und dunkle Beeren erheben sich monumental. Momentan ist der Wein beinahe etwas verschlossen – das gehört hier zum Charakter eines großen Jahrgangs in diesem jungen Stadium. Die verwobene Würze ist intensiv, dicht und tief: Nelken, Teer, Blut, Lakritz. Ein dunkler, tief rauchiger, sogar mysteriöser, erdiger Gevrey-Chambertin in der Nase. Im Mund sind die Tannine ultra fein, aber dennoch griffig – es sind sooo unendlich viele! Rote Kirsche, erfrischende rote Johannisbeeren mit schwarzer Kirsche und sogar etwas Cassis. Die Frucht ist hier aber mindestens so monumental wie die vielen Tannine. 2021 hat scheinbar alles zu bieten, sowohl erfrischende rote Frucht als auch tiefe, reife blaue Frucht. Das ist ganz klar ein herausragender Jahrgang hier bei Elio Grasso, aufgrund der monumentalen Power aber zugleich auch der Feinheit der Weine in perfekter Balance und Harmonie. Dieser Wein sollte mindestens 10 Jahre im Keller vergessen werden – er wird noch mindestens 30-40 Jahre viel Freude bereiten. Ein großer, klassischer Barolo!

Jahrgangsbericht

2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.

97
/100

Galloni über: Barolo Gavarini Chiniera

-- Galloni: The 2021 Barolo Gavarini Chiniera is a deep, powerful wine. In most vintages, the Gavarini Chiniera is a bit more linear, but the 2021 has an extra kick of textural depth that is such a hallmark of the year. Iron, chalk, dried flowers, mint and red cherry fruit build with a bit of coaxing. Readers will find a potent, explosive Barolo that hits all the right notes.

96+
/100

Jeb Dunnuck über: Barolo Gavarini Chiniera

-- Jeb Dunnuck: Coming from the highest plot on the hill at 450 meters elevation, with a southeast exposure and sandy limestone soils, the 2021 Barolo Gavarini Chiniera pours a bright ruby red color and is the more lifted and linear of the two Barolo in the range. In the glass, it’s spicy and focused on the nose, with notes of red cherries, floral perfume, minty fresh herbs, and bright spices. Raised for 30 months in Garbelotto barrels, the palate is also focused and medium-bodied, with bright acidity that drives the wine, ripe but coiled tannins, and a stony texture through the finish. It offers fantastic energy throughout, and I would love to have a few of these stashed away in my cellar. Drink 2027-2047.

96
/100

Decanter über: Barolo Gavarini Chiniera

-- Decanter: Reaching 400m, Gavarini Chiniera sits on slightly sandy, limestone-rich clay. The 2021 saw a 40-day submerged cap maceration and, like its sister bottling Casa Matè, was matured in 25-hectolitre untoasted Slavonian oak casks. It is redolent of pine forest, spice, rose and violet. With cherry and black currant depths, the full-bodied palate brings in earthy truffles, making for a thoroughly captivating expression. A crisp backbone of acidity counters the fleshy fruit and fine, granular tannins provide a well-drawn frame.

Mein Winzer

Elio Grasso

Elio Grasso ist ein Grand Seigneur des Piemont. Kaum ein Erzeuger kann so konstant Spitzenweine vorweisen wie er, der tatkräftig von seiner Gemahlin Marina und Sohn Gianluca unterstützt wird. Dabei ist der erfolgreiche Anwalt und Geschäftsmann als Quereinsteiger und Autodidakt in das elterliche...

Barolo Gavarini Chiniera 2021