Lobenberg: In 2016 kommt als besonderes Hype dieser geringe Alkohol und diese extreme Feinheit aus den kühlen Nächten des Sommers und der Herbstes zu einer feinen roten Kirsche dazu. Das Ganze bei extrem hoher Reife ergibt eine totale Ausreifung der Gerbstoffe, eine unerhöhrte Seidigkeit. Dann der Umbau im Ausbau, sprich weniger neues Holz, weniger Schminke über der Feinheit und der Frucht. Alles zusammen bringt Terroir und Frucht komplett zum Ausdruck. Es ist von der Nase her schwer zu sagen wo wir hier sind. Wir haben hier eine unerwartet große Reichhaltigkeit, eine Üppigkeit, aber gar nichts Fettes oder Schweres. Eben auch sehr leicht, sehr beschwingt. Wir sind hier in einem unheimlich dichten Brunello di Montalcino aus einem großen Jahr. Mit dieser wunderschön roten Kirsche. Dann springt es zurück in die noch feinere Nebbiolo. In einen Barolo aus Montforte mit dieser großen Feinheit. Giacomo Conterno könnte auch hier der zuständige Winzer sein. Zumindest was die Nase angeht. Das ist betörend. Einfach ein großes Glas nehmen und nur riechen. Immer neue Facetten treten hinzu. Dieser Wein ist der multikomplexeste des ganzen Hauses, aber der Pison kommt ja gleich noch. Der Mund hat noch mehr Reife als der traumhafte 2015er, klar mehr schwarze Frucht. Wir verlassen ob dieser hohen Intensität Montalcino, wir landen, wenn wir jetzt bei diesem italienischen Vergleich bleiben wollen, nur noch im Piemont. Aber es kommt auch ein bisschen Schwarzkirsche und Sauerkirsche in sehr hoher Intensität dazu. Ein Hauch Barbera könnte hier Einfluss genommen haben. Es ist so schwer diesen Wein referenziell mit den Vorjahren zu vergleichen. Weil 2016 so viel feiner und eleganter ist, und ob des veränderten Ausbaues, ob des verringerten Holzeinsatzes kommt die Tempranillo einfach deutlich feiner rüber. Wir werden hier nicht so multikomplex wie der Natursuperstar Les Beatas von Telmo Rodriguez. Aber wir kommen mit in der unglaublichen Feinheit und Verspieltheit. Gewollt eindimensionaler Tempranillo und doch auf dem gleichen Level. In der Gesamtstruktur im Mund auch an einen großen Pomerol erinnernd. 2016 ist einfach groß und das ist der beste Wein den ich bisher bei Artadi probiert habe. Ich bin hin und weg. 100/100