Ekam 2018

Castell d'Encus

Ekam 2018

Sale

95
100
2
Alvarinho, Riesling
5
weiß, trocken
11,5% Vol.
Trinkreife: 2020–2030
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
fruchtbetont
mineralisch
unkonventionell
3
Lobenberg: 95/100
Parker: 91/100
6
Spanien, Costers del Segre
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Ekam 2018

95
/100

Lobenberg: Die Weine von Castell d’Encus entstammen einer magisch schönen Landschaft an den katalanischen Pyrenäen. Die DO ist Costers del Segre, im Süden angrenzend liegt das Priorat und im Norden die Pyrenäen. Auf 850 bis 1300 Metern ü.M. sind die Weinberge überwiegend in Dichtbepflanzung angelegt. Der Ort wurde ausgewählt, um den Auswirkungen des Klimawandels etwas ausweichen zu können. Weitläufige umliegende Wälder sorgen für ein intaktes Ökosystem. Von den 95 Hektar, die zum Anwesen gehören wurden nur 23 ha mit Reben bepflanzt, der Rest soll Wald bleiben. Auf dem Gelände war in früheren Zeiten ein Kloster. Die Mönche haben Gärbehältnisse in den Fels geschlagen und nach einer Aufbereitung werden diese alten Steinbehälter aus dem 12. Jahrhundert nun teilweise auch heute wieder zur Fermentation der Weine benutzt. Die Böden sind überwiegend von Lehm und Kalk geprägt, eher steinig und karg. Alles wird von Hand in kleinen Behältnissen gelesen und in 2500 Liter steinernen Gärbehältnissen vergoren. Wir haben hier die Vermählung von Riesling und Albarinho, zwei Sorten, die durchaus viele Ähnlichkeiten aufweisen. Der Albarinho bringt eine duftig-florale, cremige aromatische Note mit sich, und der Riesling ist prädestiniert für zitrische Frische und steinigen Terroirausdruck. Die Nase zeigt eine expressive Frische mit einem Fächer von Zitrusfrüchten, Limette, unreifer Maracuja und auch mit etwas kreidigen Anklängen. Eine frische, aber nicht übermäßige fruchtbetonte Nase, der steinige Terroir-Einfluss im Riesling mildert die Blumigkeit des Albarinho etwas ab. Auch unreife Quitte, gelber Pfirsich, und wieder ein leichter Touch vom Kalkstein dahinter. Durch die hoch gelegenen Weingärten und die Brise aus den umliegenden Wäldern strahlt der Wein eine ungewöhnlich kühle Frische für einen spanischen Weißwein aus. Unter Erinnerung an 1000 Höhenmeter wird das aber klarer. Das erinnert fast etwas an Rieslinge von den Kalkbänken im nördlichen Rheinhessen. Am Gaumen setzt sich diese mundwässernde Frische fort, satte grapefruitige Zitrusnoten durchziehen mit einem Hauch von Salzigkeit den ganzen Mund. Wieder Quitte und nicht zu reifes Steinobst. Hintenraus kommt ein mineralischer Gripp, auch im Mund hat man das Gefühl, dass der Riesling die etwas dominantere Komponente ist. Nach einer Weile tritt doch eine gewisse, etwas rundere Birnen- und Pfirsichfrucht auf, die mit leicht floralen Anklängen den etwas ölig aromatischen Albarinho hervorscheinen lässt. Der Abgang ist bis zum Ende durchzogen von feiner zitrischer Frische mit toller Säure. Der Wein hat eine enorme Saftigkeit mit knackigem grünem Apfel und Zitrus bis ins Finale, das von Kreide und einem Touch Honig begleitet wird, der auf einen minimalen Teil botrytisierter Trauben hinweist und für zusätzliches Aroma und ein kleines Plus an Fülle sorgt. Ein ausgewogener und voll auf Frische ausgelegter Wein, der von seinem kühlen Terroir auf den Kalkfelsen der Pyrenäen geprägt ist. 95/100

91
/100

Parker über: Ekam

-- Parker: I ordered a bottle of the 2018 Ekam for lunch and found it too sweet to go with food. Mostly Riesling (with some botrytis) and just a touch of Albariño, it fermented in small stainless steel tanks and spent six months with the lees (without touching any oak) before it was bottled with 11.7% alcohol, a pH of 2.92, some 9.2 grams of acidity and 6.5 grams of residual sugar. The acidity is not noticeable, and the wine comes through as quite sweet. Bobet reckons this wine should be kept to develop in bottle, but most bottles will be opened since it's in the market. A bit of a question mark today. Maybe with time? Sip without food? 91?/100

Mein Winzer

Castell d’Encus

Raül Bobet, ebenfalls Winemaker des Priorat-Weingutes Ferrer Bobet, war auf der Suche nach einem geeigneten Terroir, um den Auswirkungen des Klimawandels ausweichen zu können. Im Jahr 2001 fand er mit dem ehemaligen Kloster Castell d’Encus auf rund 1.000 Metern Höhe genau den richtigen Ort.

Ekam 2018