Doyac: Doyac Blanc Le Pelican 2024

Doyac Blanc Le Pelican 2024

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

96–97
100
2
Sauvignon Blanc 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2039
Verpackt in: 6er OHK
9
mineralisch
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 96–97/100
Gerstl: 19/20
6
Frankreich, Bordeaux, Haut Medoc
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Doyac Blanc Le Pelican 2024

96–97
/100

Lobenberg: Wie immer ist der Pelican ein reiner Sauvignon Blanc. Es gibt nur 6.500 Flaschen von diesem Wein. Ausgebaut im großen zweijährigen Stockinger 2000-Liter Stückfass und in der Amphore. Der pH-Wert liegt bei lediglich 3,1 – also extreme Frische und Aromatik. Noch linearer, straighter geradeauslaufend in der Aromatik als der so erotische 2023er. 2024 ist unglaublich sauber definiert. Die Sauvignon schiebt ohne Grasigkeit, aber mit gelber und weißer Frucht total fokussiert mit mineralischen Kanten in die Nase. Das ist ein kleiner großer Wein, ein Wein, wie ich Sauvignon Blanc aus Bordeaux so schätze. Total erfrischend, aber in seiner mineralischen Definition und seiner fruchtigen Ausdruckskraft einfach ein Hammer! Mit dem zweijährigen Stockinger und der Amphore ergibt das einen fantastischen Rahmen. Das ist ein Sauvignon Blanc in einer Art, wie wir es in Deutschland von von Winning kennen. Der Pelican hat durchaus schon Hang zu Größe, das könnte auch aus der Südsteiermark von Tement kommen. Ein genialer Stoff mit einem wahnsinnig tollen Preispunkt. Ich probiere 2023 rückwärts. 2023 mit seiner überbordenden Aromatik und seiner erotischen Ausprägung. Dagegen 2024 mit diesem puristischen, hocharomatischen, mineralischen Geradeauslauf. Zwei fantastische, sehr unterschiedliche Jahrgänge direkt nacheinander. Noch einmal: für mich soll genau so weißer Einstiegs-Bordeaux für jeden Tag sein. Ich bin von beiden Jahrgängen sehr begeistert! *** Château Doyac ist ein ganz kleines biodynamisches Weingut mit wirklich extrem arbeitenden Besitzern, im Grund so eine Art zweites Clos Manou aber eben biodyn Demeter. Spezielles Terroir mit reinstem Kalkstein. Doyac liegt direkt neben der Appellation Saint-Estèphe, etwas im Süden davon.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

19
/20

Gerstl über: Doyac Blanc Le Pelican

-- Gerstl: 100% Sauvignon Blanc. Die Ernte fand vom 9. September bis 11. September statt. 12,5% Alkohol. Ausbau 90% in grossen Holzfässern und 10% in gebrauchten Barriques. Das ist ganz klar einer meinen Lieblingsweine was die weissen Bordeaux Weine betrifft. Er zeigt sich immer mit einer herrlichen Strahlkraft und enorm viel Frische. Einmal zeigt sich, dass in den schwierigen Jahren geniale Weissweine entstehen. Sanfte aber präsente Frucht mit einem würzigen Hintergrund, herrlichen floralen Aromen und mineralsicher Ausprägung. Der Wein zeigt Tiefe und Kraft gleichzeitig eine unvergleichliche Eleganz. Gleich im Auftkat zeigt sich die spannungsgeladene Säure die dem Wein enorm viel Druck und Zug gibt. In seinem jungen Alter zeigt sich die Frucht noch sehr zart und verspielt. Vielmehr kommt hier die gewaltige mineralische Kraft und Würze zur Geltung. Ein unglaublich verführerischer weisser Bordeaux.

Mein Winzer

Château Doyac

Château Doyac ist ein kleines, biodynamisches Weingut direkt an der nördlichen Grenze zu Saint Estephe mit wirklich extrem arbeitenden Besitzern. Im Grunde so eine Art zweites Clos Manou in der Perfektion, vielleicht nicht ganz so extrem im niedrigen Stockertrag, aber dazu kommt hier noch der...

Doyac Blanc Le Pelican 2024