Domaine Santa Duc: Chateauneuf du Pape Habemus Papam 2022

Domaine Santa Duc: Chateauneuf du Pape Habemus Papam 2022

Zum Winzer

Grenache 64%, Syrah 25%, Mourvedre 10%, Counoise 1%
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2038
pikant & würzig
fruchtbetont
seidig & aromatisch
Lobenberg: 95+/100
Decanter: 94/100
Suckling: 94/100
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateauneuf du Pape Habemus Papam 2022

95+
/100

Lobenberg: Der Ausbau ist für alle Weine gleich, vom Cotes du Rhone, über Gigondas bis zum Châteauneuf: Vergärung in großen Edelstahlcuves, Ausbau zu 85 Prozent in Stockingerfudern, der Rest in Tonamphoren. Rund zwei Drittel Ganztraubenanteile in 2020 in den meisten Cuvées. Benjamin Gras hat sich entschlossen in 2022 etwas weniger Ganztrauben zu verwenden als 2021, aber immer noch 80 Prozent. Er mag diesen Rappenstil einfach, weil er Frische bringt und den Alkohol etwas drückt. Auf lehmigem Sand stehende uralte Rebanlagen, ein größerer Teil in La Crau Ouest. Die Nase hat dennoch mehr Feuer als die kühleren Gigondas. Der Wechsel des Terroirs weg von der Berglage hin zur Flussnähe ist frappierend, wenn man die Weine nebeneinander probiert. Die Frucht wird dunkler und so viel würziger, kraftvoller und feuriger. Viel Pfeffer in der Nase, dann auch etwas roter Pfirsich, Schwarzkirsche, Nelkenpfeffer, dunkle Schokolade und geflämmtes Fleisch, ein bisschen Rosmarin. Sehr pfeffriger Syrah-Touch, sehr strukturiert, die dunkle Kirsche drückt ungeheuerlich, die unglaublich dichte, herbe Würze darunter zusätzlich auch, Nelke, Piment, angeflämmter Thymian, Teer, Graphit. Die Tannine sind samtig und süß, total reif in 2022, wirklich eine Wonne, aber präsenter und fester als in Gigondas. Die Châteaneuf von Santa Duc brauchen alle mehr Luft, große Gläser, langsames genießen. Da steckt richtig viel drin, man muss etwas geduldig sein. Die Gigondas sind feiner und saftiger, verspielter, früher zugänglich.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

94
/100

Decanter über: Chateauneuf du Pape Habemus Papam

-- Decanter: Lovely weight and generosity of fruit. This is more about acidity than tannins, which are fine, like wet clay. Perfumed violets and red fruits on the nose. A very drinkable, fluid style. 94/100

Mein Winzer

Domaine Santa Duc

Der Qualitätsstandard von Yves Gras’ Santa Duc gehört zu den höchsten im Rhonetal und Frankreich überhaupt. Nur die besten Weine werden selber abgefüllt, der Rest wird weiterverkauft an Handelshäuser der Gegend.

Chateauneuf du Pape Habemus Papam 2022