Lobenberg: Durch eine Empfehlung vom großen Meister aus Mercurey, Bruno Lorenzon, wurden wir auf die Domaine Menand aufmerksam. Diese winzige Domaine von knapp 6 Hektar ist ein absolut grandioser Geheimtipp. Der zurückhaltende Philippe Menand gab mir ohne Kommentar eine Flasche seines Hausberges Clos de Combins – direkt an der Domaine gelegen – mit, als ich bei Lorenzon war. Er wusste, dass der Wein für sich sprechen wird – und das tat er! Wir waren wirklich geflasht von der hohen Intensität und tollen Struktur dieses 1er Crus. Alle Weinberge sind biozertifiziert bewirtschaftet. Philippe Menand ist Landwirt mit Leib und Seele, er steht ebenso oft in den Reben wie Lorenzon und das merkt man den Weinen an. Vielleicht fehlt ihm die allerletzte Präzision im Ausbau, die Lorenzons Weine so unfassbar präzise macht, sind sie etwas klassischer, ländlicher, man kann wohl sagen typischer für Mercurey als die abgehobenen Lorenzons. Sehr dichte, köstlich opulente Nase mit Herzkirsche, frisch aufgewühlter Erde, etwas Lakritze und Orangenabrieb. Reich und voll Energie auch der Mund, beeindruckend die Festigkeit und der Grip. 2022 geht wieder mehr in Richtung des 2020ers, ist aber noch etwas eleganter, ziselierter, aber weniger stramm als das kühle 2021. Ein Mercurey, der sofort mitreißt und fesselt. Chapeau! Diese kleine Familiendomaine ist eine grandiose Entdeckung. 94-95+/100