Lobenberg: Clairette stellt den größten Teil, aber auch Grenache Blanc, Grenache Gris, Picardin, Picpoul Blanc und Picpoul Gris, sowie kleine Teile von Marsanne und Roussanne. Was macht jetzt diese Besonderheit in diesem Wein? Warum ist er so unglaublich mineralisch? Normalerweise ist ein so großer Anteil Clairette gar nicht in der Lage so etwas auszudrücken wie dieser Weißwein. Aber es ist alles. Es ist die Einzelpfahlerziehung, die biodynamische Bearbeitung, der winzige Ertrag von einigen wenigen Träubchen. Weit unter 500 Gramm pro Pflanze, und dann zusammen mit dem typischen Boden und der tiefen Wurzelung schafft es eben aus einer Clairette/Grenache Blanc Dominanz einen Wein mit einer Mineralität zu machen, wie man seinesgleichen nur schwer findet. Aber das wissen wir inzwischen auch: Ein Teil der größten Weißweine der Welt wird aus der minderwertigen Rebsorte Chenin Blanc erzeugt. Und so ist es eben auch hier. Das Rohmaterial kann scheinbar perfekt die Arbeit im Weinberg, die Reben und das Terroir wiederspiegeln. Dazu perfektes, großes Burgunderholz. 1200 Liter Fässer. Der Ertrag liegt um 10 Hl/ha, das ist normal für Jerome. Wir haben den 2017er direkt nach 2015 und 2016 probiert, er wirkt erstaunlicherweise feiner und dabei enorm Konzentriert. 2016 ist ein Kraftmeier, der lange Zeit braucht, 2017 läuft etwas mehr Richtung 2015 mit dieser wunderschönen cremigen Quitte, satter Netzmelone, feine Blumigkeit, aber hohe Spannung, Mineralität und Frische in der Nase neben dieser cremig-süßen Quitte und etwas Aprikose. Was für ein Mundeintritt, die Aprikose aus der Nase setzt sich am Gaumen fort, zerdrückte Aprikosenkerne, unglaublich bissiges, feines Tannin. Jerome presst direkt als Ganztraube ab, ohne Standzeiten. Der Wein hat eine unglaubliche Dichte und ähnelt in seiner Struktur wie ich schon sagte auch im Mund dem 2015er, er ist dabei aber noch etwas feiner. Unglaubliche Mineralität. Das ist schon sehr spannend 2015, 2016 und 2017 in einer Reihe zu probieren. 2016 muss man bitte 10, 15, 20 Jahre weglegen, 2015 fängt langsam an, spannend zu werden, 2017 braucht sicherlich auch noch 4 bis 5 Jahre. Das ist ganz großer Stoff und gehört zu den besten Weißweinen, die es an der Rhône gibt. Das ist riesig, wir hoffen, dass wir eine vernünftige Zuteilung bekommen. Es gibt ja nur 2 Hektar Weißwein und das ist bei 10 Hl/ha einfach minimal. 98-100/100