Cote du Rhone blanc La Galopine 2022

Domaine des Escaravailles: Cote du Rhone blanc La Galopine 2022

Zum Winzer

94–95
100
2
Marsanne 45%, Roussanne 45%, Viognier 10%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2034
Verpackt in: 6er
9
exotisch & aromatisch
mineralisch
3
Lobenberg: 94–95/100
Jeb Dunnuck: 91/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cote du Rhone blanc La Galopine 2022

94–95
/100

Lobenberg: Der 2022er besteht aus 45 Prozent Marsanne, 45 Prozent Roussanne und zehn Prozent Viognier. Erste beide wachsen in Rasteau um die Domaine herum, der Viognier noch etwas nördlicher in Villedieu. In Rasteau ein sehr hochgelegener Weinberg, dementsprechend mit viel Säure und Frische ausgestattet. Die Trauben werden im Weingut direkt abgepresst, der Most anschließend im Stahltank angegoren. Dann wird er ins Barrique gelegt, dazu kommen ungefähr 20 Prozent Amphorenanteil. Keine Malo. Die Fässer sind zu 10 Prozent neu, also sehr gering. Es ist das Holz von Michel Tardieu. Der Wein verbleibt für fünf Monate in den Fässern, keine Bâtonnage. Nach insgesamt sechs Monaten wird er schon auf die Flasche gezogen. Dieser Galopine ist auch eine Grundlage für Michel Tardieus Nobles Origines. Das ist mit das Beste, das man an sogenannten »kleinen Weißen« an der Südrhône finden kann. Wir haben auch im vollreifen Jahr 2022 die geniale Frische des »Nordens des Südens«, der den Wein dominiert. Pfirsich und Melone, auch etwas Reneclaude, Apfelblüten und süßer Rosmarin. Alles toll verwoben und in ungeahnter Balance. Ein bisschen wie ein großer Weißburgunder aus der Pfalz, weil er eben auch so einen nördlichen Touch hat. Im Mund zupackend und hochintensiv, aber wo kommt denn diese geniale Frische her?! Gestein, Kreide, Salz und eine wunderschöne pfeffrige Schärfe dominieren den Wein. Man hätte dem Jahrgang diese feine Frische wirklich nicht zugetraut, es war ja sehr heiß und trocken, aber der Wein ist in gnadenlos guter Balance. Ein wenig kommt die hocharomatische Viognier durch, süße Blumigkeit, die aber nie Überhand nimmt, sondern den Wein nur etwas charmanter und geschmeidiger macht. Denn Fülle, Cremigkeit und Länge sind mehr als vorhanden, aber trotzdem eine geniale Frische. Er steht für Minuten und hört gar nicht wieder auf. Was für ein Schnäppchen in diesem Preisbereich. Never-Ending-Story und ein großer Weißwein der Südrhône, den man in dieser Klasse eher selten findet. Unendlich schicker Stoff mit cremiger Fülle, reichlicher weißer Frucht und Blütenduftigkeit. Der Wein hat das Zeugt, ein Star unter den Weißweinen der Südrhône zu sein. Zumindest in diesem unglaublichen Preisbereich. 94-95/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

91
/100

Jeb Dunnuck über: Cote du Rhone blanc La Galopine

-- Jeb Dunnuck: Based on 45% Roussanne, 45% Marsanne, and 10% Viognier, the 2022 Côtes Du Rhône La Galopine Blanc brings a touch more richness and depth, while staying vibrant and pure. Tangerine, citrus oil, and honeyed flower notes all emerge on the nose, and it's medium-bodied, layered, and textured, with a great finish. 91/100

Mein Winzer

Domaine des Escaravailles

Etwas abgelegen, in den malerischen Berglagen von Rasteau, liegt die Domaine des Escaravailles. Ein wunderschönes, südfranzösisches Kleinod, wo die Familie Ferran heute in der dritten Generation mitunter die spannendsten und ausdrucksstärksten Côtes du Rhône Villages-Weine erzeugt.

Cote du Rhone blanc La Galopine 2022