Domaine de la Janasse: Cotes du Rhone Blanc 2024

Domaine de la Janasse: Cotes du Rhone Blanc 2024

BIO

Zum Winzer

Bourboulenc, Clairette Blanche, Grenache blanc, Roussanne, Viognier
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2032
voll & rund
niedrige Säure
Lobenberg: 90+/100
Suckling: 91/100
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Rhone Blanc 2024

90+
/100

Lobenberg: Die Reben für diesen Côtes du Rhône stehen am östlichen Rand der Appellation Châteauneuf-du-Pape, komplett auf Sand. Tatsächlich ist das Terroir hier ziemlich ähnlich zu dem der benachbarten Toplage La Crau. Direktpressung ohne Mazeration. Ausbau mit Battonage in Edelstahl für etwas über 6 Monate auf der Hefe, im Frühjahr des Folgejahres erfolgt dann die Abfüllung. Eine klassische Cuvée aus überwiegend Grenache Blanc, der Rest sind Clairette, Bourboulenc, Viognier und Roussanne. Hellgelb mit grünen Reflexen. In der Nase zunächst schlank und steinig. Wir haben nichts Wuchtiges, sondern einen schön leichten, fruchtstarken Wein. Reifer Sommerapfel und milde Limette, grüne Mandarine und die typische Steinnote des Südens. Rosmarinzweig und Mandarine mit leichten Bitterstoffen im Hintergrund. Im Mund dann ziemlich gehaltvoll – Netzmelone, Litschi und etwas Zitronengras im Nachhall. Die Säure ist hier reif und eher niedrig. Feine Honigsüße im Abgang. Ein schöner Côtes du Rhône Blanc mit viel Extrakt, der mehr auf der cremig-charmanten, als auf der rassigen Seite ist, obwohl 2024 schon ziemlich viel Frische hat bei den Weißen.

Jahrgangsbericht

Wir springen in den letzten Jahren zwischen Jahrgängen der Moderne, wie 2020 und 2022, die heiß und extrem trocken sind, und solchen Jahren wie 2019, 2021 und 2024, die eher klassisch anmuten und vergleichbar kühl sind, wie es in den 1990er Jahren war. Der ganz große Unterschied ist, dass die besten Winzer heute ein Klima, vergleichbar mit vergangenen Jahrzehnten mit kühlen, regenreichen Sommern, später Lese und moderater Traubenreife, durch ihren genialen Weinbau viel besser ausbalancieren können. Aber das ist eben nur bei den Besten der Fall – da trennt sich die Spreu vom Weizen immer mehr. Viel Manpower, Laubarbeit, gestaffelte Lese, Schnelligkeit und rigoroses Sortieren machen dann den Unterschied zwischen Weltklasse und mittlerer Katastrophe – das gilt vor allem für die Südrhône. Für uns als Händler heißt das noch kompromissloser Einkaufen und sich weiterhin nur auf die handwerklich besten Winzer und großen Lagen zu fokussieren… Gerade die späte Lese und die daraus resultierende lange Hangzeit am Stock brachten aus diesem etwas kühleren, feuchteren Sommer bestenfalls ein so gigantisches Aromenfeuerwerk hervor, dass ich manchmal aus dem Staunen nicht herauskam. So eine aromatische Wucht! Solch einen dramatischen Druck und einen Reichtum an feinsten Facetten habe ich absolut nicht erwartet. Aber die ersten Primeurs 2024 bei den Großmeistern der Rhône wie Tardieu, Chapoutier, Ferraton, Clos des Papes und Co haben mich vielfach umgehauen! *** Südrhône – durchwachsen, aber spannend: 2024 war an der Südrhône geprägt von extrem hoher Feuchtigkeit im Winter wie im Frühling und auch der Sommer war eher durchwachsen. Extrem viel Mehltau-Befall bei Grenache und noch mehr bei Mourvèdre war die Folge. Dementsprechend gab es extrem kleine Ernten, weniger als 50 Prozent eines Normaljahres. Nur die sehr alten Reben bei gleichzeitig sehr späten Lesezeitpunkten brachten hervorragende Ergebnisse. Das setzte perfektes Terroir voraus. Trennte sich schon 2023 die Spreu vom Weizen, so gibt es 2024 im Süden vielleicht weniger als 10 Prozent echte Top-Erzeuger; 90 Prozent scheinen qualitativ eher mittelmäßig geraten zu sein. Die Rotweine der Region um Châteauneuf fallen eher hellfarbig aus, deutlich von der Grenache geprägt: beschwingt, duftig und fein. Weniger Power, sondern aromatisch-tänzelnde und alkoholärmere Weine mit zum Teil grandioser Aromatik. Die Allerbesten können eine Reminiszenz an große Weine aus dem Jahr 1978 sein. Wirklich grandios, satt in der Farbe, dennoch alkoholarm, fein, blumig verspielt und aromenstark sind aber eher die besten Weine aus Gigondas vor Rasteau und Vacqueyras mit grandios ausfallenden Syrah-Anteilen, die das kühlere 2024 mehr mochte. Auch die Villages Séguret und Vinsobres sind stark im Kommen! *** Nordrhône 2024 – Syrah-Weltklasse wie 2010: Maxime Chapoutier, Sohn der Rhône-Legende Michel Chapoutier, vergleicht den Jahrgang 2024 an der Nordrhône am ehesten mit 2010 – diesem kühlen, hochmineralischen, brachial fokussiert geradeaus laufenden und in der Jugend etwas unnahbar-steinigen Charakter. Und wer heute das Glück hat, die bestbewerteten 2010er Rhône-Weine im Glas zu haben, bekommt einen Vorgeschmack, wie überragend sich die 2024er in bester Trinkreife dann präsentieren können. Einige der besten 2024er brauchen sicher etwas mehr Zeit, sind in der Jugend nicht so opulent-charmant wie 2023 oder 2022, sondern von vornherein feiner, seidiger, rassiger und energetischer ausgelegt. Sie sind unglaublich fein und elegant, dennoch wahnsinnig dicht verwoben, mit engmaschigen, seidig-üppigen Tanninen. 2024 ist wirklich ein so schickes Jahr wie eine reifere Turbovariante des kühlen 2021 mit einem Touch der großen 2019er drin. Die Weine zeigen eine überraschend hohe Farbdichte, mit viel Violett. Schon daran sieht man, dass es trotz Kühle und moderatem Alkohol alles andere als ein dünner Jahrgang ist. Viele pfeffrige Noten, samtig-dichte und wollüstige Tannine. Üppige, beeindruckende Rotweine ohne viel Fett, aber dennoch tief, reif und fein, dabei bei sehr moderatem Alkohol eine gewaltige innere Dichte. Moderner Weinbau trifft das Klima der 1990er Jahre – großes Kino. *** Für die Weißen deutet sich gar ein durch die Bank grandioses Jahr an – deutlich feiner und rassiger als das mediterrane 2022, eher wie 2021 mit 2019, also ziemlich Best of the Best. 2024 kann im Weißwein-Bereich sicher unter den größten Jahren rangieren, da sind sich die meisten Winzer jetzt schon einig.

91
/100

Suckling über: Cotes du Rhone Blanc

-- Suckling: A surprisingly light-footed and crisp dry white for this appellation, showing effusive citrusy freshness on the medium-bodied palate. The very zesty, refreshing finish has lots of energy. A cuvee based on grenache blanc with clairette and bourboulenc. Just 12.5% alcohol. From organically grown grapes. Drink now.

Mein Winzer

Domaine de la Janasse

Aimé Sabon liebt seine Reben. Ihn durch seinen Weingarten zu begleiten, ist ein wahrhaftes Vergnügen. Stolz zeigt er uns seine bis zu 100 Jahre alten Rebstöcke, genießt dabei die leichte Brise. Hier in seinen 40 Hektar messenden Weinbergen im südlichen Rhonetal kennt er jeden Stein. Aimé produziert...

Cotes du Rhone Blanc 2024