Lobenberg: Der biologisch bearbeitete Castillon, auf dem Stephan Derenoncourt, der Superstar der Önologie des rechten Ufers, persönlich wohnt. 11,5 Hektar, überwiegend Kalkstein mit Lehm an der Kante des Kalksteinplateaus, eine grandiose Lage, fast ein Amphitheater. 80% Merlot, 20% Cabernet Franc. Die Nase des 2017er ist unglaublich dicht und reich, sie erinnert auch mehr an den superfeinen und doch kraftvollen Clos Louie und den in 2017 ungewöhnlich dichten Clos Puy Arnaud, als an den ungewöhnlich zarten Aiguilhe. Insgesamt aber sehr fein auf roter Kirsche laufend, auch Himbeere, Cassis und helle Lakritze. Dicht, und fast wuchtig rot, schöne Wärme. Leichte Opulenz und 2017 so schick und etwas fett. Frische Zwetschge, helle Lakritze. Berauschend aromatisch und intensiv. Auch im Mund Kirsche, Himbeere, Schwarzkirsche, Cassis, ein bißchen wie der warme und reiche 2015. Ein echter Bordeaux mit einer süßen Fülle. Er ähnelt am meisten Clos Louie, ohne an ihn ran zu kommen. Das macht richtig Freude, wäre sogar in Saint Emilion ein richtiger Knaller, weil er so unglaublich fein ist und trotzdem voller frischer und üppiger Kirschfrucht ist. Ein toller Wein wie der superbe 2015, nur leicht hinter dem großen 2016er. Wie 2016 schon zweitbester Castillon nach Clos Louie und fast ein großer Wein. Castillon hat ein sensationelles Preis-Qualitäts-Verhältnis. 95-96/100