Lobenberg: Biodynamische Weinbergsarbeit, Handlese in kleine Kisten, dann Direktpressung und spontane Vergärung in Betoncuves und Fuderfässern, genau wie der Ausbau für nicht ganz ein Jahr auf der Hefe. Der Théia stammt aus einer Einzellage, die gegenüber des Lieu-dit Gaïa liegt. Beide wachsen in Gabbro, wie die Lokalen hier den kargen, vulkanischen Mutterboden nennen. Es sind Ausläufer des Massif Amoricaine, die etwas dem Anjou Noir, wie etwa in Savennières ähneln, aber weniger Schiefer aufweisen. Diese Böden geben den Weinen von Bretaudeau immer eine gewisse Flityness, diesen rauchigen Feuerstein-Charakter, der auch etwas an Pouilly-Fumé denken lässt. Darunter finden sich auch Noten von Zitronenzeste, Zitronengras und zerstoßenen Austernschalen, tiefgreifend salzig-jodig, das zieht sich bis in den Mund. Athletischer, rassiger Antritt mit viel Mineral und Feuerstein auf der Zunge, die Säure ist harmonisch eingebunden, aber vibrierend saftig. Die Präzision von Bretaudeaus Weinen ist beeindruckend, glockenklar und doch mit einem unbeschreiblichen, wilden Atlantik-Charakter, der mich an die Weißweine der Ribera Sacra in Galizien denken lässt. Charakter-Stoff vom biodynamischen Großmeister des Muscadet.