Lobenberg: Damien Courbet ist einer der aufstrebenden Jungwinzer von Chateau-Chalon, dem besten Terroir des Juras und der einzigen Appellation, die ihre Vin Jaunes nach dem Ort benennen darf. Die kleine Familien-Domaine ist keine 10 Hektar groß, nahezu alles in den Kalkstein-Hochlagen von Chateau-Chalon und komplett in biologischer Bewirtschaftung. Die Vergärung ist ausschließlich spontan und der Ausbau findet in überwiegend gebrauchten Barriques und Demi-muids statt. Natürlich haben die Weine von Courbet alle die tiefe aromatische Prägung des Jura, diese urwüchsige Würze. Seine Handschrift jedoch, ist so kristallin und glockenklar, so pur, einfach faszinierend und im Jura eine Seltenheit in dieser Klarheit. Dem Vorbild des Großmeisters Tissot mit seinen 50 Hektaren nacheifernd, hat auch Damien Courbet kürzlich begonnen Chateau-Chalon, also über 6 Jahre unter Florhefe gereiften Vin Jaune, als Parcellaire, also Einzellagen abzufüllen. Vin Jaune kommt immer erst im siebten Jahr nach der Ernte auf den Markt, auch wegen dieses langen Ausbaus ist er so verhältnismäßig teuer, wobei die Weine auch Jahrzehnte halten können. Dieser 2017er Chalon ist der Blend aus mehreren Einzellagen, der die größte Tiefe, Reife und die meiste Power aufweist. Ein ungeheuerliches Biest mit 15.5% Volumen und so viel Dampf unter der Haube, dass man fast aus dem Glas gepustet wird. Von gerösteten Erdnüssen über Wasabi und angeschnittene Quitte ist alles dabei. Ein Kaleidoskop von Aromen mit der Power dieses hochkonzentrierten, von Frost dezimierten Jahres. Sehr beeindruckend – und neben jedem Hühnchen aus dem Ofenrohr eine gute Figur machend.