Chablis Grand Cru Les Clos 2021

Domaine Billaud Simon: Chablis Grand Cru Les Clos 2021

Weinclub

Zum Winzer

97+
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2051
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
mineralisch
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 97+/100
Parker: 95/100
Tim Atkin: 94/100
6
Frankreich, Burgund, Chablis
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chablis Grand Cru Les Clos 2021

97+
/100

Lobenberg: 2021 war Chablis extrem von Frost getroffen, der Sommer war kühl und eher regnerisch. Ein klassisches Oldschooljahr, ähnlich zu 2010 oder 2014. Leider verschwindend geringe Mengen. Les Clos ist oft der wärmste und intensivste Grand Cru von Chablis. Das exponierte Filetstück des Hangs. Der Besitz der Domaine ist eine Parzelle von nur 0.37 Hektar, zusätzlich wird hier noch etwas von der Nachbarparzelle eingeshopt, die einem befreundeten Winzer gehört, der ebenfalls biologisch arbeitet. Nur deshalb ist es kein Domaine-Wein, dadurch gibt es allerdings ein klein wenig mehr davon, ein fairer Kompromiss und die Trauben haben immer dieselbe Qualität. Perfekte Exposition wie ein Amphitheater. Entsprechend reich und voluminös ist die Nase. Der Ausbau des Les Clos ist 50/50 Demi-muid-Fässer und Stahl. Offener und fruchtintensiver als der zurückhaltende Gesteinshammer Preuses. Les Clos ist erhaben und reif, mit tiefer gelber Frucht, Quitte, viel Grapefruit, Pfirsich. Dazu feine Hintergrundtöne von getrockneter Ananas und Kiwi zeigen den leicht exotischen Charakter des sonnigen Jahrgangs. Eine hypnotisierende grüne Note in der Frucht, Kaffirlimettenblätter, Zitronengras, was aber nicht im geringsten von Unterreife kommt, sondern einfach nur eine perfekte Frische in diese reiche, gelbe Frucht bringt. So viel Schmelz im Gegensatz zum kargeren Preuses. Vor allem im Mund gleitet die Frucht cremig und geschmeidig über die Zunge. Viel reiches Steinobst mit zitrischen und salzigen Adern durchzogen. Alles ist auf Hefeteig und Feuerstein gebettet. Hochintensiv, präsent, körperreich und erhaben für einen Chablis. Große Tiefe. Les Clos ist immer ein Wein von Format. Aber das Schöne an Chablis ist, dass es selbst in den heißen Jahren nicht so fett wird. Reich und aromatisch zwar, aber es bleibt auch salzig, fein und pikant. Während ich Les Clos zum Essen reichen würde, wäre mir der ultrafeine Preuses als Solist nach dem Essen zum reinen Genuss am Liebsten. Großes Kino. 97/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

95
/100

Parker über: Chablis Grand Cru Les Clos

-- Parker: There are only 300 bottles of the 2021 Chablis Grand Cru Les Clos, but the wine has turned out superbly, mingling aromas of citrus zest, clear honey, white flowers, wet stones, freshly baked bread and iodine in a classically Chablisien bouquet. Medium to full-bodied, deep and chalky, with prodigious reserves of dry extract, racy acids and a long, saline finish, anyone lucky enough to taste it will be delighted. 95/100

94
/100

Tim Atkin über: Chablis Grand Cru Les Clos

-- Tim Atkin: There are only two barrels of this wine, technically an exchange for some domaine Montée de Tonnerre. It fits seamlessly into the domaine's line-up with its notable Chablisienne flintiness and tip-top fruit purity. Cheeky with its tang and intensity, it boasts layered flavors of lemon curd, sweet cantaloupe and spice. 94/100

Mein Winzer

Domaine Billaud Simon

Die Domaine Billaud Simon produziert einige der besten Exemplare aus dem Chablis. Das Gebiet verfügt über 20 Hektar Rebfläche in einigen der besten Terroirs in der Weinregion, einschließlich vier Grands Cru-Lagen. Darunter Les Clos, Les Preuses, Vaudésir und Les Blanchots sowie die vier Premier Cru...

Chablis Grand Cru Les Clos 2021