Lobenberg: Stammt aus der Einzellage »La Rochelle«, die auf rund 280 Metern liegt und geprägt ist von rosafarbenen Granitböden. Eine über 50 Jahre alte Rebanalage im »Gobelet« erzogen, also in Buschform. Komplett entrappt und dann langsame Maischegärung bei niedrigen Temperaturen. Teilweise im Zement, aber überwiegend im gebrauchten Barrique ausgebaut. Im direkten Vergleich ist das hier für mich der zarteste, burgundischste Wein aus der Anita-Range. 2023 ist schon ein ziemlicher dichter, kraftvoller Saft bei Anita. Es ist zugänglich und sehr samtig geschliffen, aber die Tannine sind massig vorhanden, alles wirkt so reich und intensiv, von allem viel. Das ist schon sehr beeindruckend. Wir bleiben dennoch in einem burgundischen Profil und neigen nicht zu sehr zur Rhône, dafür ist die Frucht zu klassisch und die Mineralität zu präsent und zu griffig. Himbeermark und Cranberry kommen dazu, Blutorangenschale und sogar ein bisschen Mango im Hintergrund. Irre komplexe Frucht, aber dabei immer so zart bleibend, das ist wirklich großartig! Am Gaumen geht’s dann genau so weiter. Enorm feines Tannin kleidet den Mundraum aus, lässt der süßen Kirschfrucht dabei aber auch den nötigen Raum, sich zu entfalten. Die transparente Säure erinnert an frischen Granatapfel und wird durch vibrierende, steinige Mineralität ergänzt. Im Abgang eine leichte Schärfe und Blumigkeit von rosa Pfeffer. Das hat schon Kraft, aber auf eine so elegante Art und Weise verpackt, weil es eben nicht konzentriert ist. Einfach nur fein-schwebend, dabei auch mit so großartiger Länge. Ein eleganter Gamay der Extraklasse. Großartig!