Dolcetto Dogliani Bricco Mollea 60 Anni 2019

Trediberri: Dolcetto Dogliani Bricco Mollea 60 Anni 2019

BIO

Sale

Zum Winzer

92–93
100
2
Dolcetto 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2021–2031
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
strukturiert
3
Lobenberg: 92–93/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Dolcetto Dogliani Bricco Mollea 60 Anni 2019

92–93
/100

Lobenberg: In Dogliani gibt es nicht zwangsläufig besseres Terroir als in der Langhe. Aber die Dolcetto wächst in Dogliani auf den besten Böden mit Südexposition. Deswegen gibt es eine solche Dolcetto-Qualität eben nur aus Dogliani. Das muss man wissen. Das Terroir ist nicht besser, aber in der Langhe steht in vergleichbar guten Lagen immer Nebbiolo. Die Reben dieses Weinbergs wurden in den 1950er Jahren gepflanzt und gehen jetzt langsam auf die 70 zu. Ein beachtliches Alter! Die Nase kommt mit unglaublich viel aromatischer Wucht, eine Art süße Sauerkirsche, leichter Himbeertouch darunter, ein bisschen Blaubeere, unglaubliche Frische ausstrahlend. Aber vor allen Dingen hohe Intensität an roter Frucht, fast wuchtig. Wow, und dann dieser Mundeintritt! Der Wein wurde um den 20. September 2019 herum geerntet. Die Mazerationszeit betrug anschließend etwa 3 Wochen. Ich probiere den Wein Ende Oktober, die Malo ist gerade fertig. Er wird nach einigen Monaten im Betontank schon etwa im April oder Mai 2020 auf den Markt kommen. Der ganze Mundraum wird eingenommen von dieser fast explosiven Frucht, so hohe Aromatik und so warm, so reichhaltig. Das gibt es eben nur aus Südexposition. Und trotzdem ist der Wein nicht fett. Er hat nur 13% vol., ist aber komplett durchgegoren. Der Wein wird dominiert von dieser enormen Intensität aus Sauerkirsche, süßer Kirsche, Cranberry, Schwarzkirsche, etwas Blaubeere. Hochintensive Frucht gepaart mit fantastischer Säure und wunderbarer Üppigkeit. Nein, das ist kein großer Wein, das schafft Dolcetto nicht. Aber das ist ein fast unheimlicher Spaßmacher, und innerhalb der Dolcetto-Klasse liegt dieser vollständig im Beton ausgebaute Wein sicherlich in der ersten Reihe. Eine Ode an die Trinkfreude. 92-93/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

Mein Winzer

Trediberri

Trediberri, mitten in der Toplage Rocche gelegen, ist mit 1,5 Hektar direkter Nachbar von Roberto Voerzio. Diese 1,5 Hektar sind seit Generationen Familienbesitz.

Dolcetto Dogliani Bricco Mollea 60 Anni 2019