Lobenberg: Der junge Adrien Dhondt verfolgt einen unglaublich präzisen Stil, zugleich haben die Weine auch immer einen feinen Schmelz, der an das nahe Burgund erinnert. Rund 50 Prozent Chardonnay aus Sezanne, 30 Prozent Pinot Noir aus Avenay und der Rest ist Meunier aus dem 1er Cru Cuis. Die Reben sind im Schnitt 45 Jahre alt. Ausbau im Edelstahl, der Grundwein durchläuft die Malo, rund zwei Jahre auf der Hefe und mit minimaler Dosage von ein paar Gramm. Die Majorität stammt aus der 2016er Ernte, dazu kommt rund ein Drittel aus der Familien-Reserve, die bis 1986 zurückreicht. Die Nase eröffnet frisch und knackig mit reifen Zitrusfrüchten, hellen Blüten und viel getoastetem Brioche. Auch etwas gegrillte Haselnuss. Der Champagner ist straff und sehr präzise, hier dominiert zunächst klar der zitrisch-rassige Chardonnay, erst im Ausklang fächert sich die feine Konzentration etwas auf und geht in etwas mehr Volumen und Schmelz auf, ohne je die schlanke Linie zu verlassen. Wow, viel Salz und Kreide im Finish. Das ist schon ziemlich schick und mit dieser leicht nussigen Reifenote aus den Reserveweinen kommt nochmal eine neue Dimension hinzu. Ein ziemlich vielschichtiger und feiner Champagner für diesen Preis. Großartig! 93+/100