Lobenberg: Der Wein stammt aus der Einzellage La Aguada im Maule Valley. Die Reben sind von 1955. Der Weinberg wird nicht bewässert und mit dem Pferd bewirtschaftet. Ein alter Mischsatz auf Carignan-Basis mit einigen anderen Reben wie Malbec und Cinsault dazwischen. Alles gemeinsam vergoren und dann im 5000 Liter Holzfuder ausgebaut für zwei Jahre. Roter und schwarzer Pfeffer schießt in die Nase, Maulbeere, Grillfleisch, ein ganz leichter Hauch animalisch, etwas wild und dirty im positiven Sinne. Süße lakritzige Pflaume bildet den Gegenpol zur Würze. Auch Gesteinsmehl, erinnert ein bisschen an Granit oder Schiefer wie im Priorat. Blaue Blüten kommen auf. Immer wieder verändert sich der Duft, wirkt mal herber, mal süßer. Der Mund kommt in faszinierender Klarheit daher, total geschliffene Frucht, Schwarzkirsche, Maulbeere, Schlehe, erst kommt die Süße, dann das mundwässernde Salz, dann wieder Süße. Die famose Säure - die Carignan immer behält, egal wie heiß es ist - kommt durch und reißt die festen, feinkörnigen, kreidigen Tannine mit in den Abgang. Bleibt ewig auf der Zunge stehen. Immense innere Konzentration und Energie, dabei bleibt es aber kühl, verspielt und saftig. Nie schwer, aber doch mit Druck ohne Ende. Wow, das ist ein Teil für Jahrzehnte. Es hat von allem etwas viel hat momentan. Gewaltige Struktur, brisante Säure, intensive Frucht, man spürt die Strenge der Rebsorte aus einem eher kühlen Jahrgang. Vigno ist einer für den Keller, oder für die Begleitung eines deftigen Grillabends. Das Ding fegt alles weg. Aber Achtung, wild! 97+/100