Lobenberg: 100% Syrah, genauer Serine, die alte kleinbeerige Sorte, auch Petit Syrah genannt, komplett auf Granit gepflanzte, alte Reben. In Gervans und Erome gelegen, nahe dem Hermitage-Berg. Louis Barruol arbeite schon 15 Jahre mit dem gleichen Vertragswinzer zusammen. Er arbeitet im Weinberg mit, interveniert wenn nötig, und hat dementsprechend in den 15 Jahren viele Verbesserungen im Weinberg durchsetzten können. Die Reben stehen ausschließlich auf steilen Hängen. Nur beste Lagen. Zum kleinen Teil entrappt, überwiegend aber Ganztraube. Ausbau 20% neues Barrique, der Rest in ein- und zweijährigem Holz. Dieser Crozes Hermitage kommt zwar sehr elegant daher, aber natürlich um einiges einfacher verstehbar als der immense Saint Joseph. Dafür zeigt er mehr Eleganz in der Nase, eine Hermitage-Charakteristik, weniger Kirsche, dafür etwas mehr Cassis, Brombeere, dunkle Himbeere, rohes Fleisch, Eisen, würzig, reif, auch etwas verbranntes Fleisch, etwas Gummi, tolle Garriguewürze und Kräuter der Provence. Lakritze, Speck, weißer Pfeffer, Weihrauch, satte Veilchen. Verglichen mit dem Saint Joseph fast ein runder und charmanter Mund, ein tänzelnder Wein, aber surprisingly fresh, man glaubt gar nicht wie tänzerisch der Wein im Mund ist, was für einen Cool Climate Charakter er ausstrahlt, schwarze Fruchtmengen wie aus Hochlagen. Die Tannine sind ultrafein, nichts Grünes, sondern vollreif und dennoch sehr verspielt und 2019 sehr frisch, vibrierend, extrem energetisch und zuerst alles auf schwarzer Frucht laufend mit dieser immensen Garriguewürze, dieser Steinigkeit wie von Granit und Schiefer, auch Feuerstein, final auch würzige Sauerkirsche und Hagebutte, konzentrierte rote Johannisbeere mit Waldhimbeere, phänomenal frisch. Ein erstaunlich schicker und auch eleganter, fast zarter Wein für dieses enorm reiche, reife aber zugleich frische Jahr 2019, ein Wein mit Intensität und Größe aber ohne viel Fett, spielerisch und einer der besten Crozes, die ich kenne. 96/100