Cote Rotie Vieille Vignes 2019

Michel Tardieu - Nordrhone: Cote Rotie Vieille Vignes 2019

Zum Winzer

100+
100
2
Serine 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2065
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
frische Säure
pikant & würzig
3
Lobenberg: 100+/100
Wine Spectator: 95/100
Jeb Dunnuck: 93–95+/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cote Rotie Vieille Vignes 2019

100+
/100

Lobenberg: 2019 ist an der Rhône die Fortsetzung der mediterranen Jahre, der Jahre ohne Wasser, der großen Trockenheit. Zwischen April und Mitte September gab es so gut wie keinen Regen, weder im Norden noch im Süden. Die Trockenheit war extrem. Minimale Regenschauer zwischendurch reichten noch nicht einmal aus, um von der Erde aufgenommen zu werden. Seltsamerweise starben die Weinberge nicht ab, sondern alle Weinberge mit alten Reben sahen über die ganze Zeit ganz hervorragend aus. Es gab zwar Wasserstress, aber es gab keinen Stillstand. Der Schlüssel sind also ganz eindeutig alte, tiefwurzelnde Reben. Trotzdem wäre es zu einem desaströsen Ergebnis gekommen, wenn es nicht Mitte September einige anständige Regenfälle von über 20 Millimetern gegeben hätte. Die Entwicklung wäre sonst zu weit fortgeschritten, die Weine hätten ihre Frische verloren. Die Regenfälle wendeten das Blatt vollständig. Aber man muss dazusagen, dass es in Zukunft wahrscheinlich keine großen Weine von der Rhône geben wird, sollte sich die Situation so fortsetzen. 2019 ist es nicht nur gutgegangen, sondern alle Winzer sprechen von einem legendären Jahrgang. Die Weißweine im Süden sind durch die kühlen Nächte vor der Ernte und durch die Regenfälle extrem frisch. Das Ganze mit hoher Reife durch die enormen Sonnenstunden des Sommers. Das bringt einen ähnlichen Spagat, einen ähnlichen Oszillographen, wie in Deutschland, wie in Bordeaux, wie überhaupt in Europa. Crispe, frische, mineralische Weine. Extrem extraktreich, hohe Reife und hohe Frische beieinander. Die Rotweine sind generös und tief und stellen eine Synthese von 2007 und 2016 dar. Die Nordrhône hat nicht ganz so stark unter der Trockenheit gelitten wie die Südrhône, es war auch nicht ganz so heiß. Noble, präzise, harmonische Weine. Aber auch hier kann man von einer strahlenden Zukunft und von einem Best-Ever-Jahrgang ausgehen. 2019 ist schon jetzt, ein Jahr nach der Ernte, eine lebende Legende. 100 Prozent Sérine, also Petite Syrah. Die Reben sind über 60 Jahre alt. 13,5 Volumenprozent Alkohol. 100 Prozent Ganztrauben in der spontanen Vergärung. Danach 12 Monate Ausbau im neuen und ein Jahr alten Barrique. Anschließend weitere 12 Monate im Holzfuder. Keine Schönung, keine Filtration. Was für eine Nase. Nicht entrappt, zu 100 Prozent. Wir kennen das von einigen Burgunderfürsten, von Prieuré-Roch, manchmal von der Domaine de la Romanée-Conti, von Dujac. Ich liebe diese Würze, diesen Geruch von reifen Rappen. Wenn nichts grün ist, sondern nur die Frische kommt. Wenn das Vegetale trotzdem reif und schick ist. Rote Frucht schiebt sich an den Rappen vorbei. Kaum Holz, obwohl es viel Neuholz-Anteil hat. So burgundisch und verspielt war Tardieu für mich noch nie. So zart in der Nase. Wahnsinnig aromatisch im Mund. Ich kenne den Winzer, von dem die Tardieus die Trauben bekommen, ich arbeite auch mit ihm. Es ist ein sehr kleiner Winzer, der direkt in Ampuis seine Zentrale hat. Auch schon ein Kult. Aber was Tardieu hier in 2019 aus den besten Reben macht, ist wirklich unglaublich. Dass Côte Rôtie so schön sein kann, so tänzelnd-schön, so verspielt. Und trotzdem so intensiv. Diese wunderbare Würze der Rappen, zusammen mit der roten Frucht, der Feinheit und dem geschliffenen Tannin. Ja, diese Stilistik muss man wollen. So macht sie Jamet und andere Topwinzer. Das ist die Zukunft der Erderwärmung. Ganztraubenvergärung – zurück zur Natur, zurück zur Basis. Der beste Côte Rôtie, den ich bei Tardieu je probiert habe. Weil er eben auch so fein, verspielt und frisch ist. Und trotzdem so substanzreich. Kein großer Wein, sondern nur ein unendlich feiner, schicker Wein. Wenn man denn diese Art von Wein möchte. 100+/100

93–95+
/100

Jeb Dunnuck über: Cote Rotie Vieille Vignes

-- Jeb Dunnuck: The 2019 Côte Rôtie Vieilles Vignes offers slightly more dark fruit and minerality as well as a more concentrated yet backward style on the palate. Full-bodied and structured, with terrific purity, it's going to require more bottle age than the base and, but it should have two-plus decades of longevity. 93-95+/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Nordrhone

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Cote Rotie Vieille Vignes 2019