Cote Rotie Vieille Vignes 2017

Michel Tardieu - Nordrhone: Cote Rotie Vieille Vignes 2017

Holzkiste

Zum Winzer

100
100
2
Serine 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2023–2048
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
frische Säure
pikant & würzig
3
Lobenberg: 100/100
Galloni: 94–95/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cote Rotie Vieille Vignes 2017

100
/100

Lobenberg: Der Cote Rotie besteht zu 100% aus der Rebsorte Serine, was auch Petit Syrah heißt, also die Urform der Syrah mit den deutlich kleineren, dickschaligeren und säurebeladeneren Beeren. Hier wird zu 2/3 nicht entrappt, also als Ganztraube im Holz spontan vergoren. Die Reben sind 70 Jahre alt. In diesem Cote Rotie sind sowohl aus Landonne (Schieferböden), als auch aus Lancement (Granitböden). Dies ist ein Unterschied zu früher, da die Trauben in früheren Jahren ausschließlich aus Landonne und vom Schiefer kamen. Der Ausbau geschieht zu 100% im neuen Barrique. Danach geht er danach ins große Holzfuder. Wie alle anderen Weine hier wird er weder gefiltert noch geschönt. Der riesige Unterschied zwischen Hermitage und Cote Rotie, den beiden teuersten Lagen an der Rhone, ist sicher der Untergrundbund das kühlere Klima hier. Hier mit diesen Schiefer- und Granitböden, wie es sie in dieser Form im Hermitage nicht gibt, und dann natürlich die noch größere Kühle in Cote Rotie, dazu der überwiegende Rappenanteil während der Vergärung. Eine Tradition in Cote Rotie, in Hermitage eben gar nicht. Das ist aber schön, weil es diese Weine so total unterschiedlich macht. Aus diesem Cote Rotie Vieilles Vignes hat Tardieu einige Lagen herausgenommen und in einen normalen Cote Rotie überführt, den es früher nicht gab. Dafür gibt es weniger Cote Rotie V.V.. Cote Rotie ist der erste Wein hier, der in die typische, verbrannte Syrah Richtung geht. Die Mitvergärung der Rappen hat man als ersten Angang in der Nase. Wir haben so viel Burgund in der unheimlich feinen roten und schwarzen Frucht. Mit Rappen darunter. Das ist schon phänomenal. Ich habe vor einigen Tagen im Burgund einen Corton von Pierre Morey getrunken, der komplett in diese Stilistik lief. Nur das wir hier im Cote Rotie noch viel intensiver sind. Noch spannungsgeladener. Wunderschöner, schwarzer Kirschlikör kommt hinten diesen Rappen und der lakritzigen Würze hervor. Aber Nichts ist fett, nichts ist breit oder gar süß. Erst im Mund wird dann deutlich, dass die Schieferböden dominieren. Wir sind hier weniger, wie bei Stephane Ogier, von Lancements Granit geküsst. Nicht in dieser unendlich roten Feinheit, sondern wir haben unglaublich würzige Voluminösität. Die Rappen bewahren uns vor dem Absturz in die fette, lakritzige Süße. Schaffen die Balance, schaffen die Pikanterie, die aber wirklich faszinierend ist. Der Mund zieht sich zusammen. Gott, ist dieser Wein intensiv in diesem Spannungsfeld zwischen der Würze und der lakritzigen Frucht. Dazu diese leichte, von Kumquat und Orangenzesten geküsste Säure. Was ist 2017 für ein Jahr in der oberen Rhone. Das ist wirklich phänomenal. Man kann ihn nicht über 2016 setzten, 2016 war feiner, erhabenere, noch verspielter. Aber 2017 ist pikant. Es ist von allem viel, aber die frische Säure und die Rappenwürze mache aus diesem Wein ein pikantes Wunderwerk. Bitte geben sie ihm 10 oder 15 oder mehr Jahre, damit er sich zu dieser ganz großen Feinheit entwickeln kann. Ansonsten ist er schon ziemlich überwältigend. 100/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Nordrhone

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Cote Rotie Vieille Vignes 2017