Lobenberg: Dieser Wein wächst zu 100% auf der Cote Brune Seite des Cote Rotie Berges, nur auf Schieferlagen. 100% unentrappte Ganztraubenfermentation, Ausbau zu 30% im neuen Barrique, 70% in einjährigen Barriques. Unfiltrierte Füllung. Schiefer ergibt, wie wir wissen, eine völlig andere Würze als Granit. Den Unterschied kann man sehr gut bei Stephan Ogiers Lancement sehen. Das ist Granit in einer unendlichen, rotfruchtigen Feinheit und dagegen seinem Belle Helene, mit viel mehr Power und Würze. Dieser Schiefer-Cote Rotie von Louis Barruols Saint Cosme zeigt genau diese Würze und dazu gleichzeitig 2019 fast brutale Reife und dazu diese unglaubliche Frische des Jahrganges. Louis Barruol macht dazu seit so vielen Jahren einen der besten Cote Roties. Er arbeitet immer mit den gleichen Winzern zusammen. Das ist ein Modell wie es Michel Tardieu auch betreibt, und wenn diese Kombination über Jahrzehnte passt, ist das eben großes Kino. Cote Rotie ist bisher der beste Nordrhônewein von Louis Barruol, in 2019 gibt’s nun aber auch einen Hermitage. Die typische Cote Rotie Nase, dieses verbrannte Gummi, diese immensen Schiefermassen, Feuerstein, alles gewürzt mit ganz reifen Rappen, Burgund trifft auf Rhone. Dann reife, sehr dunkle Brombeere, Cassis, Assam-Tee, satte Schwarzkirsche und immer wieder dieses verbrannte Fleisch, diese leichte Speckigkeit. Räucherschinken, Veilchen, Graphit, kalte Asche, Lakritz. Das Ganze mit der Krautwürzigkeit aus den Rappen unterlegt, Cote Rotie ist schon immer sehr speziell. Und man kann irgendwo immer verstehen warum der Cote Rotie vor dem teuren Hermitage bei allen Freaks so sehr geschätzt wird, weil er eben auch diese große Eleganz und Frische dazu hat. Im Mund ist er dann fast zu lecker, um ihn auszuspucken. Wow, was für ein schöner Cote Rotie! Viel feiner im Mund als in der Nase, zwar haben wir auch hier verbrannte Elemente, verbranntes Fleisch, Gummi, in 2019 dank der phänomenalen Frische kaum Holz, ultrafeine, polierte, geschliffene Tannine in einem See aus schwarzer Kirsche, getrocknete Blaubeerschalen, Brombeere, überhaupt nicht mit Säure beladen und doch extrem frisch und vibrierend, ultrafein, schwebend, elegant und dennoch dicht. Ein bisschen Holunder, Minze, Eukalyptus, leichte Chili-Schärfe im unvorstellbar seidigen Tannin. Königlich elegant. Wow! 100/100