Lobenberg: Dieser Wein wächst zu 100% auf der Cote Brune Seite des Cote Rotie Berges, nur auf Schieferlagen. Schiefer ergibt, wie wir wissen, eine völlig andere Würze als Granit. Den Unterschied kann man sehr gut bei Stephan Ogiers Lancement sehen. Das ist Granit in einer unendlichen, rotfruchtigen Feinheit und dagegen seinem Belle Helene, mit viel mehr Power und Würze. Dieser Schiefer-Cote Rotie von Louis Barruols Saint Cosme zeigt genau diese Würze und gleichzeitig diese unglaubliche Feinheit des Jahrganges. Jetzt sind wir mit der Cote Rotie bei der Königslage der Nordrhone angelangt. Louis Barruol macht dazu seit so vielen Jahren einen der besten Cote Roties. Er arbeitet immer mit den gleichen Winzern zusammen. Das ist ein Modell wie es Michel Tardieu auch betreibt, und wenn diese Kombination über Jahrzehnte passt, ist das eben großes Kino. Cote Rotie ist DER Nordrhônewein von Louis Barruol. Er wird nur zur Hälfte entrappt, der Rest bleibt als Ganztraube. Anders als manch anderer Erzeuger, wie etwa Tardieu, der zu 100% Ganztrauben macht. Die typische Cote Rotie Nase, dieses verbrannte Gummi, diese immensen Schiefermassen, Feuerstein. Dann reife, sehr dunkle Brombeere, ein bisschen Schwarzkirsche und immer wieder dieses verbrannte Fleisch, diese leichte Speckigkeit. Das Ganze mit Veilchen und Krautwürzigkeit aus den Rappen unterlegt, Cote Rotie ist schon immer sehr speziell. Und man kann irgendwo immer verstehen warum der Cote Rotie vor dem teuren Hermitage bei allen Freaks so sehr geschätzt wird, weil er eben auch diese große Eleganz dazu hat. Im Mund ist er dann fast zu lecker, um ihn auszuspucken. Wow, was für ein schöner Cote Rotie! Viel feiner im Mund als in der Nase, zwar haben wir auch hier verbrannte Elemente, verbranntes Fleisch, Gummi, viel Holz, aber auch ganz feine, polierte, geschliffene Brombeere, überhaupt nicht mit Säure beladen, nur fein, schwebend und dicht. Das Ganze in schwarze Kirsche eingebettet, ein bisschen Holunder, Minze, Eukalyptus, leichte Schärfe im seidigen Tannin. Das macht schon große Freude. Und ich setze ihn noch über den überragenden Saint Joseph in diesem Jahr. Toller Wein! 97-100/100