Corton Grand Cru Clos des Vergennes Monopole 2002

Corton Grand Cru Clos des Vergennes Monopole 2002

96–98
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
Gereift
13,5% Vol.
Trinkreife: 2014–2035
Verpackt in: 6er
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
saftig
3
Lobenberg: 96–98/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Corton Grand Cru Clos des Vergennes Monopole 2002

96–98
/100

Lobenberg: Der Clos des Vergennes ist eine Monopollage der Domaine Cachat und liegt direkt angrenzend an den renommierten Corton-Bressandes, eine der besten Parzellen am Corton-Berg. Die nach Osten exponierte Lage gilt ob dieser Limitiertheit und des sensationellen Terroirs der Cool-Climate-Lage als absoluter Eleganz-Geheimtipp unter Qualitäts-Insidern. Das Jahr 2002 ist heute schon ein legendärer Jahrgang, der hohe Reifegrade und hohe Säurewerte perfekt vereinen konnte, ähnlich wie der nächstbeste Jahrgang 2010. Wir haben eine schön angereifte Nase, der strahlende Kirsch-Charakter verblasst langsam zu Dörrobstnoten, getrocknete Pflaume, getrocknete Johannisbeere, etwas Amarenakirsche, Unterholznoten, trockenes Laub und leicht pilzig, erdig mit roter Beete. Etwas Zigarrenkiste und altes Leder unterstreichen die anklingende Reife. Eine intensive Kräuterigkeit durchströmt die Nase, trockener Salbei, Schwarztee und süßlicher Tabak, auch etwas Jod und Eisen. Ein ganz kleiner Touch flüchtige Säure schwingt im Unterton mit, nicht negativ, eher balsamisch, ätherisch, die Komplexität erhöhend und das wohlige Gefühl der Wärme unterstreichend. Am Gaumen noch sehr frisch wirkend mit einer schmelzenden aber energetischen Säure, sehr vital auf der Zunge. Die saftige rote Frucht hat eine schöne Präsenz im Mund. Mit Luft kommt zunehmend mehr Fülle und Reichhaltigkeit, deutet getrocknete Cranberry und Sauerkirsche an, von trockenen Kräutern und mürben Tabakblättern begleitet. Der warme, füllige, leicht süßholzige Kern der Frucht lässt auf den vollreifen, reichen Jahrhundertjahrgang 2002 schließen. Aber die Säurestruktur ist so vital, so belebend am Gaumen, dass der Corton trotz seiner ätherischen Fülle auch eine energetische, beschwingte Art hat. Die Domaine ist dazu bekannt für große jugendliche Verschlossenheit und die extrem verzögerte Reife. Das lässt zur Überzeugung kommen, dass man sich hier nicht einmal beeilen muss mit dem Austrinken. Der Wein hat definitiv noch Zukunft aber ist jetzt in perfekter Trinkreife, in der hedonistischen Phase angekommen. Die schöne rote Frucht hallt lange am Gaumen nach, klingt abwechselnd in Leder, Unterholz, Lakritze und Salbei aus. Ein Corton zum Genießen, zum Zurücklehnen und Entspannen, die erdig-kräuterige Wärme der Frucht des heißen Jahres 2002 erinnert fast etwas an einen gereiften Châteauneuf, aber mit mehr Säurezug und weniger Rumtopf. Das typische, kernige Corton-Tannin ist jetzt mürbe herangereift, hält den Mund aber noch immer kompakt zusammen. Das Finale zeigt einen kühlen, kreidig-metallischen Touch mit schöner Balance zwischen Süße und mineralisch unterlegter Säure. Die Komplexität wird wird noch Jahr so bleiben und der Clos des Vergennes sollte die jetzige Form für die kommenden Jahre halten. Ein verführerischer Corton, ein seidiger Genusswein par excellence mit seiner saftigen roten Frucht, betörenden Reifenoten und belebender Energie. Ein toller kleiner Grand Cru in perfekter Trinkreife aus dem vielleicht besten Jahrgang des bisherigen Jahrhunderts. 96-98/100

Corton Grand Cru Clos des Vergennes Monopole 2002