Domaine des Monts Luisants: Le Rognet et Corton Grand Cru 2019

Domaine des Monts Luisants: Le Rognet et Corton Grand Cru 2019

Sale

95–97
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2039
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 95–97/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Le Rognet et Corton Grand Cru 2019

95–97
/100

Lobenberg: Seine Parzelle grenzt direkt an die der Domaine de la Romanée Conti im Corton an. Der Wein wird unter dem Label Dupré vermarktet, der 2017er ist das Erstlingswerk. Er darf nicht sein bisheriges Label verwenden, weil er die Parzelle durch eine Firma mit anderer Rechtsform gekauft hat. Es folgt eine irre Geschichte über die Irrungen der französischen Bürokratie, viel Stress mit dem Zoll inklusive. Im Endeffekt durfte er den Wein nicht mal in seinem Weingutskeller vinifizieren. Bis zwei Tage vor dem Erntezeitpunkt war er noch auf der Suche nach einer Alternative, dann fand er in höchster Not und letzter Sekunde einen Keller in Beaune, in dem er den Wein vergären und ausbauen konnte. Eine irre Geschichte zu einem sehr spannenden Wein, der dem ausgefallenen Stil des Jean-Marc Dufouleur in jeder Hinsicht treu bleibt. Er achtet streng auf sorgfältige Pflege im Weinberg, keine Herbizide. Er besitzt nur wenige Hektar Rebfläche und vergärt grundsätzlich alles als Ganztraube. Diese werden von ihm mit den Füßen eingemaischt, das macht er ausschließlich höchstpersönlich – alles reine Hand- und Fußarbeit. Sodann wird alles spontanvergoren im selben offenen Gärständer und nach dem Abpressen auf der Korbpresse ausgebaut im neuen und gebrauchten Barrique. Wobei neu maximal 15% sind, der Rest ist ein bis fünf Jahre alt. Und die Toastung ist auch nur sehr vorsichtig gehalten. Die Lagen erstrecken sich ausschließlich in Morey Saint Denis, vom Lieu dit En Pierre Virant über den berühmten 1er Cru Les Monts Luisants bis hin zum Grand Cru Clos de la Roche und seit 2018 ist auch eine Parzelle im Corton Grand Cru hinzugekommen. Das Besondere an den Weinen ist dieses Nicht-Vernehmen der Rappigkeit aus der Ganztraubenvergärung. Man hat wohl die Frische, wohl die feine Würze, aber eben gar nichts grünes. Jean-Marc Dufouleur stampft so vorsichtig seine Maische und presst sie auf der Korbpresse anschließend minimal. Auch dieser Corton der Domaine des Monts Luisants wird natürlich zu 100% als Ganztraube vergoren, wie immer. Hoch verdichtete, fein verwobene, dunkelfruchtige Nase mit Waldbeeren, süßer Brombeere, Maulbeere, Schlehe, Schwarzkirsche, roter Pflaume. Die Süße wird von eine duftigen Gewürzwolke begleitet, Nelke und Veilchen, Salzkaramelle und Lakritze. Sehr reich, einnehmend, duftig und verspielt, aber hochintensiv. Die Tannine sind ultrareif, es gibt trotz Ganztraubenvergärung nichts Aggressives, Trockenes oder Hartes in diesem Wein. Genau wie 2018 ist alles total reif und fein. Die Tannine sind süß und extrem poliert. Die typische, manchmal etwas harte Corton-Struktur ist hier so fein und cremig, versinkt geradezu in der üppigen Frucht und dem gewaltigen Schub aus der würzigen Schwarzkirsche. Nicht der typischste Corton, aber sicher einer der hedonistischsten. Die Flasche wird immer leer werden am Tisch. Doch der Alkohol ist schon hoch in 2019, wie es fast überall war. Er wird im Finish ein ganz klein spürbar und gibt eine leichte Schärfe hinzu, die der Süße der Frucht aber gewissermaßen mäßigend entgegensteht. Etwas Unterholz und getrockneter Thymian im Ausklang. Monts Luisants macht mediterrane, südlich angehauchte Burgunder für die Freude und den beinahe überwältigenden Genuss. Die 100% Ganztrauben spürt man hier paradoxerweise beinahe nie. Eine Delikatesse! 95-97/100

Le Rognet et Corton Grand Cru 2019