Pinot Noir 2022

Cortijo Los Aguilares: Pinot Noir 2022

Zum Winzer

96+
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2042
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
saftig
3
Lobenberg: 96+/100
Penin: 94/100
6
Spanien, Malaga und Jerez
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pinot Noir 2022

96+
/100

Lobenberg: Dieser Pinot ist der gesuchteste und seltenste Pinot Noir aus Spanien. Vor Ort musste ich all meinen Charme einsetzen um ein paar Flaschen von dem Stoff ergattern zu können. Die Reben stehen in den Höhenlagen von Ronda in Andalusien, in luftigen 900 Höhenmetern auf kargen kalkhaltigen Tonböden. Durch die Höhe und auch durch den Einfluss des Atlantiks haben wir hier ein einzigartiges Mikroklima, das von großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht geprägt ist. Der Pinot wird in zwei Durchgängen von Hand gelesen, um sicherzustellen, dass nur perfekt ausgereiftes Traubengut in den Keller kommt. Anschließend achtmonatiger Ausbau in Zement und großem, französischem Holz. Zartes Rubinrot. Die Nase ist schwebend duftig. Saftige Erdbeeren und fein kräuteriger Himbeerstrauch spielt mit der schwebenden Mineralität und eleganten, roten und weißen Blüten-Aromen. Im Mund rollt die cremige Fruchtwelle über die Zunge. Mmmh! Sauerkirschen, Erdbeeren und sogar etwas rote Johannisbeere mit einem Hauch Vanille. Die feinen Tannine sind die Gegenspieler zur ultra-saftigen Frucht. Feurige Würze und feine rote Erdigkeit hallen lange im Mund nach. Einzigartig! Dieser Pinot erinnert weder ans Burgund noch an irgendeine andere Region. Das ist komplett eigenständiger, hoch individueller Stoff aus einem faszinierenden Hochlagen-Terroir in Spanien. 96+/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

94
/100

Penin über: Pinot Noir

-- Penin: Waldfinsternis, mit Persönlichkeit und frisch. Kirschrot mit einem violettem Rand. Ausdrucksstark fruchtige und würzige Aromen. Buschwaldkräuter, getrocknete Blumen und rote Früchte. Am Gaumen geschmackvoll, fruchtig, schöne Säure und lang.

Mein Winzer

Cortijo Los Aguilares

Das Weingut »Cortijo Los Aguilares« hat der andalusischen Weinstadt Ronda neues Leben eingehaucht – inzwischen gilt es als einer der besten Pinot Noir Produzenten Spaniens.

Pinot Noir 2022