Cornas Vieilles Vignes 2017

Michel Tardieu - Nordrhone

Cornas Vieilles Vignes 2017

100
100
2
Serine 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2048
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
frische Säure
3
Lobenberg: 100/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cornas Vieilles Vignes 2017

100
/100

Lobenberg: Die Reben sind überwiegend über 100 Jahre alt, kommen aus den Lagen Le Eygats und Patou, den gleichen Toplagen wie beim Biodynamiker Ferraton. Also berühmte Lagen. Cornas wächst komplett auf Granit. 100% Serine, was auch Petit Syrah genannt wird. Es sind kleinere, dickschaligere Beeren, die mehr zur roten Frucht gehen und deutlich mehr Säure aufweisen als die normale Syrah. Der Alkohol ist 13,5%. 50% werden nicht entrappt. Es wird spontan im Holz vergoren, Ausbau im gebrauchten und neuen Barrique, aber im zweiten Jahr dann auch im größeren Holz, Tonneau und Fuder. Dieser Vieilles Vignes ist eigentlich immer die knappste Allokationsmenge bei Tardieu, es gibt nur sehr wenig. Und am Anfang habe ich gedacht, dass sich die Gesamtänderung bei Crozes Hermitage und St. Joseph durch die stärkere Fokussierung auf kleine Mengen beim Vieilles Vignes für die Veränderung stand. Aber beim Cornas, der gleich geblieben ist vom Verhältnis Couteaux zu V.V., merke ich, das es auch der Jahrgang ist. Und vielleicht habe ich Crozes Hermitage und St. Joseph in ihrer V.V. Ausgabe Unrecht getan, sie gleich zu bewerten wie 2016, denn immer mehr stellt sich heraus, dass 2017 hier oben an der Nordrhone ein so wahnsinniges Jahr ist. Ein sehr reifes Jahr. Wenn man wie Tardieu und Saint Cosme aber rechtzeitig gelesen hat nach reifeverzögernder Laubarbeit, lebt die Frische und die Säure, die Frucht bleibt rot und die verbrannte, gummiartige Schwarzfrucht der Nordrhone aus der Syrah wird verbannt. Das ein Jahr ist, welches hochkonzentrierte, rote Frucht erstmals in meiner langen Verkostungshistorie als Dominante darstellt. Auch dieser Cornas V.V., der ja im gleichen Holz ausgebaut wird wie die Jahre zuvor, wird nicht von verbrannter Erde, Gummi und geröstetem Fleisch dominiert, sondern von einer immensen, hohen Intensität konzentrierter roter und schwarzer Frucht. Wobei die rote Frucht mit ihrer leicht orangigen, Kumquat unterlegten Feinheit und Frische fast die Dominante ist. Und im Mund das gleiche Spiel. Eine immense, eine irre Konzentration. Aber nicht ist fett, alles ist fein, verspielt, unendlich lang und rassig. Ein total raffinierter Cornas, der aber auf Grund seiner großen Frische deutlich femininer und burgundischer rüberkommt, als in all den Jahren zuvor. Ein Cornas, der mir das erste Mal fast besser gefällt als der St. Joseph und der Cote Rotie. Weil er so unendlich verspielt ist, weil er so um die rote Frucht herum tänzelt. Weil er diese ganze raffinierte Finesse hat. Ein irrer, femininer und dennoch grandioser Cornas Vieilles Vignes. 100/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Nordrhone

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Cornas Vieilles Vignes 2017