Condrieu 2018

Michel Tardieu - Nordrhone

Condrieu 2018

97–100
100
2
Viognier 100%
5
weiß, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2023–2043
Verpackt in: 6er OHK
9
voll & rund
niedrige Säure
3
Lobenberg: 97–100/100
Jeb Dunnuck: 92–94/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Condrieu 2018

97–100
/100

Lobenberg: Das Rhônetal war 2018, ähnlich wie Bordeaux und ein Großteil von Europa, durch ein extrem nasses Frühjahr von vielen Krankheiten heimgesucht. Es gab echten und falschen Mehltau, einfach unglaublich hohen Pilzdruck. Tardieu nennt es ein gnadenloses Jahr mit dramatisch niedrigen Erträgen. Wie auch in Deutschland galt es hier im Jahr 2018 sehr zuverlässig auszulesen und Mehltau bzw. trockengestresste Trauben penibel zu entfernen. Diejenigen wurden dann mit Weinen von außerordentlich hoher Güte belohnt, allerdings in winzigen Mengen. Nicht selten sind die Erträge nur ein Drittel der normalen Mengen und manche Weine fielen gar ganz aus. Die Nordrhône war 2018, wie das Burgund, im Gegensatz zum Süden schon eher gesegnet. Es gab deutlich weniger Krankheitsdruck und viel weniger Ernteausfälle. Die Weine zeichnen sich durch eine hohe Konzentration, üppige Frucht und wahnsinnige Puristik aus. Sie sind wuchtig und kraftvoll, dunkelfruchtig mit hoher Frische und Feinheit. Es ist das dritte große Jahr in Folge für die Nordrhône und womöglich sogar das Beste der drei, da es feiner ist als die üppigen 2017er und kraftvoller als die eleganten 2016er. Die Appellation Condrieu muss natürlich aus 100% Viognier bestehen. 45 Jahre alte Reben, 14% vol. Alkohol, komplett im Holz spontanvergoren und ausgebaut, keine Batonnage. Alle Weißweine wurden 2018 direkt gepresst, es gab keine Standzeiten. Condrieu ist wie immer ein heißes Eisen in diesem Jahr, weil Viognier dazu neigt zu rund und zu ölig zu werden. Es gibt die Version, die frisch und elegant jung genossen werden kann und es gibt die Version, die Richtung Power läuft und für ein langes Leben geeignet ist. So einen letzteren machen Michel und Bastien Tardieu, immer mit satter Power, sie wollen keinen frisch-fruchtigen Viognier, sondern einen langlebigen, dichten. Dafür ist 2018 mit seiner hohen Intensität im Grunde genau richtig. Was für viele andere Condrieu Erzeuger ein Graus ist, ist für die Tardieus ein Segen. Schon die Nase ist üppig, dicht und reich, so viel Pfirsich und Aprikose, drückend, hocharomatisch, gelbe Blüten dazu, dicht, satt, aber nicht fett. Der Mund ist eine Orgie in Aromatik, ganz viel gelbe Frucht, Pfirsich, Aprikose, Orangenschale, Mandelkerne, unglaublich viel Schub, ein bisschen gelbe, reife Mango dazu und so viel Gestein. Als wenn eine gelbe, süße, intensive Frucht in einem Feuersteinbehälter schwimmt. Das passt hervorragend zusammen, weil von allen Seiten geschossen wird, von der Reife der Frucht, von der Blumigkeit, von der Würze und von diesem reichen Feuerstein mit Salzkaramell und etwas Honig. Eine Art Blockbuster aus Condrieu und dennoch behält der Wein eine Eleganz und eine Verspieltheit. Bitte 5 Jahre weglegen und dann weitere 20 Jahre Hochgenuss haben, wahrscheinlich sogar 30 Jahre. Ein großer Condrieu in der typischen 2018er Reichhaltigkeit. Großer Stoff. 97-100/100

92–94
/100

Jeb Dunnuck über: Condrieu

-- Jeb Dunnuck: The 2018 Condrieu is straight-up classic stuff, displaying lots of exotic peach, flowers, and pineapple notes as well as a medium to full-bodied, bright, fresh, yet textured style on the palate. It has subtle oak and spans the gap between the uber-rich and the leaner versions of Condrieu. 92-94/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Nordrhone

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Condrieu 2018