Lobenberg: Wir haben hier einen reinsortigen Garnacha aus der DO Montsant, ein Projekt von René Barbier von Clos Mogador und einem seiner Söhne, der auch gleichzeitig Kellermeister bei Clos Mogador ist. Der Rebberg liegt in 550 bis 600 Metern Höhe auf Kalkstein und weißem Lehm mit hohen Eisenanteilen. Die Vergärung erfolgt natürlich spontan und der Ausbau geschieht im 4000 Liter Fuderfass. In schickem Rubinrot fließt der Wein ins Glas. Der Wein ist noch etwas verschlossen zunächst, braucht viel Luft, um sich zu öffnen. Dann zeigt die Nase eine satte, von feiner Würze umspielte Rotbeerigkeit mit dunkelfruchtigen Einflüssen, rote und ein bisschen schwarze Kirsche, Cranberry, auch florale, verspielte Elemente zeigen sich, viel Veilchen, Walnuss, Nelkenpfeffer, Schlehe, warmer Stein bildet den mineralischen Unterbau. Mit feinem Spiel zwischen kühl wirkenden und wärmeren Elementen, zwischen ernstem, steinigem Charakter und dieser feinen floralen, rotfruchtigen Verspieltheit. Ein komplexer Wein, der gegensätzliche Charakterzüge zu vereinen scheint, weil er einerseits fein und verspielt wirkt und andererseits monolithisch im Glas steht. Auch etwas Thymian und Holunder kommen durch, Pinien, Maulbeere, Feige, ein kleiner Hauch Süße kommt neben der Würze und der Steinigkeit auf. Am Gaumen dann unglaublich fein, sehr geschliffen, fast getragen wirkend in dieser schönen roten Frucht mit den dunklen Einschüben, tänzelnd, verspielt, dann leicht salzig abgerundet im Ausklang. Eine feine mineralische Schärfe zieht sich über den Gaumen, Schlehe, wieder rote und schwarze Kirsche, warmer Sandstein, blaue Blüten und blaue Beeren tanzen über die Zunge. Tolle Frische zeigend mit einer sehr feinen Säurespur, die für den vertikalen Charakter des Weines sehr förderlich ist. Der Alkohol ist leicht spürbar am Gaumen, gibt ein wärmendes Element hinzu, fügt Tiefe hinzu, ist aber gut eingebunden. Die Tannine sind seidig und zart, nicht üppig, eher fein und schwebend, nur mit ganz zartem Gripp im Ausklang. Rotfruchtig, kirschig, viele getrocknete Kräuter, sehr aromatisch und fein, fast wie ein Châteauneuf vom Sandboden. Hier zeigt die Garnacha ebenso ihre zarte Seite, nicht die wuchtige, schiebende, sondern die aromatische, tänzelnde. Ein toller Wein, der viele Facetten zeigt und immer wieder mit neuen Elementen aufwartet und den Genießer überrascht.