Lobenberg: 85% rot, der Rest weiß. Nicht zwingend ungewöhnlich für Rioja, aber dann doch eben ausschlaggebend für das Besondere. Der Weinberg wurde 1940 auf 450 Meter hohen Terrassen angelegt und besteht hauptsächlich aus Kalksteinlehm. Es wird biologisch gearbeitet, ist aber noch nicht zertifiziert. Manuelle Ernte. Gärung ganzer Trauben und dann Ausbau für 11 Monate in neuen französischen Eichenfässern von 500 Litern. Nur 1300 Flaschen wurden abgefüllt! Die Tempranillo in Höchstform. Fruchtige Kirsche, Himbeere, auch einen Hauch Erdbeere und Schlehe, aber nicht überladend, denn gerade die Malvasia bringt hier so eine wunderschöne Kräutrigkeit mit, die die Tempranillo so elegant einrahmt. Die Tannine sind ganz typisch Tempranillo, nicht zu wuchtig, gut eingebunden, die Säure bleibt einfach erfrischend. Auch im Mund ist der Weißwein vielleicht nicht Charakterbildend, hinterlässt aber den nötigen Feinschliff, der diesen Wein so besonders macht. Im Nachhall haben wir ein wenig Kirschkern und Mandelbitter, aber auch hier immer auf der frischen Seite der Macht bleibend. Dieser Wein steht mit seiner Frische diametral den wuchtigen Holzmonstern aus dem klassischen Rioja gegenüber. 94/100