Clos I Terrasses: Laurel 2021

Clos I Terrasses: Laurel 2021

2
Garnacha 80%, Syrah 11%, Cabernet Sauvignon 9%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2043
Verpackt in: 6er
9
saftig
pikant & würzig
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 96/100
Parker: 96/100
6
Spanien, Priorat
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Laurel 2021

96
/100

Lobenberg: Daphne Glorian von Clos i Terrasses ist eine akribische Qualitätsfanatikerin, die ihre 10 Hektar Weinberge wie ihre Westentasche kennt. Ihre beiden Weine Laurel und Clos Erasmus entstehen aus verschiedenen Parzellen in Hochlagen. Steile Hänge und Terrassenlagen, die alle separat behandelt und ausgebaut werden. Während der Lese wird dann mit viel Fingerspitzengefühl und Expertise festgelegt welche Partien und welche Rebsortenanteile in welche Cuvée fließen. Die Zusammensetzung kann jährlich variieren, immer mit dem Ziel das absolute Maximum für die beiden Weine zu finden. Alle Partien für den Laurel werden zunächst einzeln im Holzcuve und Betontank spontanvergoren. Danach für 18 Monate in französischen Barriques, Betoneiern und Tonamphoren ausgebaut. Aus dem Glas weht eine fruchtbetonte, aromatische Nase, sehr reintönig und expressiv. Wir finden frische Blaubeere und wilde Brombeere nebst verspielten, sehr floralen Noten, Veilchen und ein bisschen Graphitwürze darunter. Dicht und versammelt aber keineswegs fett in seiner floralen Beschwingtheit. Fast möchte man den Wein unterschätzen auf Grund dieser schönen, verspielten Frucht. Aber so fest verwoben wie der Laurel ist, verbirgt sich selbst im kleineren Wein von Clos i Terrasses ein immenses Potenzial. Der Laurel zeigt wirklich große Eleganz. Die seidige Cassisfrucht des Cabernet Sauvignon trägt ihren Teil dazu bei, auch die etwas wilde Anmutung des Syrah blitzt am Gaumen auf. Eine so immense Komplexität in der Frucht erreicht man eben oft nur durch den Blend verschiedener Sorten, die alle ihren Charakter einbringen. Eine bemerkenswerte, animierende Säurestruktur, wie man sie sonst eher von den Syrahs der Nordrhône kennt, verleiht dem Laurel eine ungemeine Frische und einen guten Auftrieb. Der Mund wird komplett von der verspielten Cassis, Pflaumen und Veilchen Aromatik dominiert, die sich lange durch den immer wieder nachhallenden Abgang zieht. Abgepuffert wird der intensive Fruchtkern von der reifen, samtigen Tanninstruktur, die unweigerlich an allerfeinsten Margaux denken lässt. Der Laurel wartet mit einer solchen Dichte, Vielschichtigkeit und Komplexität auf, dass es eigentlich kaum zu rechtfertigen ist ihn Zweitwein zu nennen. Aber der große Bruder ist mit dem Clos Erasmus nun einmal einer der größten Weine Spaniens. Der Laurel ist ein zugänglicher Top-Wert für mindestens 10 bis 15 Jahre und verkürzt die Wartezeit währenddessen der Clos Erasmus noch ein wenig heranreifen kann perfekt.

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.

96
/100

Parker über: Laurel

-- Parker: The 2021 Laurel, the second wine from Clos Erasmus was produced with grapes from younger vines, between five and 40 years old, and is a blend of 80% Garnacha, 11% Syrah and 9% Cabernet Sauvignon. The grapes were cooled down for 24 hours before sorting and destemming and then put in the vat where they warmed up and started fermenting naturally. They did a soft vinification with short pumping overs to avoid extraction, and the fermentation lasted two to three weeks followed by four weeks of maceration. The wine matured in oak vat, barrel and amphorae for 18 months. It's super aromatic, floral and expressive, clean and elegant, delicate and ethereal. It has a velvety palate that is nicely textured, seamless, elegant and balanced and with a focused, clean, long finish. I see the meaty side of Syrah here. It has 14.5% alcohol with a pH of 3.3. The oak is completely integrated despite the fact that the wine is very young. 28,000 bottles produced. It was bottled in May 2023.

Mein Winzer

Clos I Terrasses

Die geniale Daphne Glorian gehört zusammen mit Ester Nin und Alvaro Palacios zu den Pionieren und qualitativen Anführern des heutigen Priorats und damit sicherlich zu den Top 10 Spaniens. Ester und Daphne sind darüberhinaus als selbst und ständig auch im Weinberg und Keller arbeitende Naturwein- und...

Laurel 2021