Lobenberg: 2012, ein Jahr der Katastrophen (Verrieselung und Hagelstürme) in Burgund und zugleich eines der interessantesten und qualitativ herausragendsten Jahre der letzten Jahrzehnte. Mit winzigen Mengen und frischer Säure, feiner Aromatik der Weißweine und guter Harmonie. Die schöne Mineralik lässt den Jahrgang 2012 sich qualitativ einreihen nach 2008 und 2010, auf dem gleichen Level von 2011, etwas dichter und mineralischer, dafür etwas weniger Frische und Finesse. Biologisch-organische Weinbergsbearbeitung, teilweise schon in Umstellung zur Biodynamie. Natürlich spontan vergoren im Barrique nach vorheriger Ganztraubeneinmaischung, mit Füßen gestampft. Große Frische aus dem Rappenkontakt, cremige Mineralität vom Schalenkontakt. Nach dem soften Abpressen Malo im Barrique, noch ein Abzug, alles nur mit Schwerkraft, dann Ausbau ohne Batonnage bis zur Füllung nach 18 Monaten auf der Feinhefe in zu einem Drittel neuen Barriques. Sehr seriös. Nichts deutet zunächst auf die hedonistische Typizität des Jahrgangs hin. Langsam kommen immer mehr dunkle Früchte zum Vorschein. Kraftvoll, komplex und sehr lang gräbt er sich am Gaumen ein. Ein kraftvoller und sehr eindrucksvoller Wein, der aber auch eine große Klasse ausstrahlt. Clos de la Roche ist der wohl interessanteste Grand Cru in Morey St. Denis. 98-99/100