Lobenberg: Wie alle Weine komplett entrappt und mit natürlicher Hefe im Zement vergoren. Dieser Wein ist keine Weinbergsselektion, sondern eine Fassauswahl aus dem Mon Aieul, die dann im Holz ausgebaut wird. Im Durchschnitt also 80 Jahre alte Reben, zu 80% Grenache, zu 20% Syrah. Der Wein für die nur 4000 Flaschen wird in 600 l-Fässern und kleinen Barriques ausgebaut, überwiegend neue französische Eiche. Schwarzer Wein, moderne Nase, viel Kraft, Cassis, Espresso, intensiv drückende Brombeere, fast noch dominantere Valrhona-Bitterschokolade, Mango, Maulbeere, Holunder, schwarze Oliven, immenser Druck im Duft, grandiose Kraft. Im Mund dann fast explosiver Druck, man ist sofort an einen großen Priorat-Wein aus Grenache erinnert, eine Grenache in dieser Ausprägung ist in Frankreich kaum zu finden. Volle Power, voller Druck, volle Wucht, Süße, Fett, immense Frucht, Sirup von schwarzer Kirsche, eingekochtes Cassis mit Brombeere und Teer und Bitterschokolade, dann im immens langen Nachhall noch Orange, asiatische Gewürze mit Mango, irgendwie auch fein und verblüffend helle Kirschen hallen nach. Das Wunder bei diesem Ereignis von Wein: Er ist dennoch mit großer Freude zu trinken, er ist saftig geblieben und nicht marmeladig. Er strahlt große Harmonie aus und ist, man glaubt es kaum, faszinierend gut balanciert. So ein Konzentrat so lecker trinkbar zu halten ist schon eine große Kunst, ich bin schwer beeindruckt. 97-100/100