Lobenberg: Erst 2007 von Cédric Valade aus Castillon gegründet. Er beabsichtigt demnächst mit diesem kleinen Plot in Konversion zu Bio zu gehen, momentan wird noch konventionell bewirtschaftet. Dieses perfekte Kalkstein Terroir von nur 5 Hektar direkt vis-a-vis von Tour Saint Christophe gelegen, ist nun seit Jahren wirklich top. Der pH-Wert beträgt 3,6. Wir haben also eine recht tiefe Säure, der Ertrag lag bei knapp 40 Hl/ha. Die Reben sind zwischen 80 und 25 Jahren alt, im Durchschnitt etwa 45 Jahre. In 2018 wurde ein Alkoholgrad von 14,5% erreicht. Die Zusammensetzung ist unverändert 95% Merlot, 5% Cabernet Franc. Aromatische, dichte Nase mit viel schwarzer Kirsche, feine Schokolade darunter, nicht zu wuchtig, stets fein. Maulbeere, ein kleiner Hauch Blaubeere, viel weiße Schokolade mit einem kleinen Hauch Nougat darunter, auch eine schöne Nussigkeit zeigend, Haselnuss, Walnuss. Insgesamt eine aromatische, geradezu feine, ätherische Nase. Die Feinheit ist hier auch so gewollt, die Trauben werden zu 100% entrappt und spontan im Inox-Tank vergoren, der Ausbau erfolgt dann im 70% neuen Barrique. Für diesen fast reinsortigen Merlot in diesem warmen Jahr ist der Wein erstaunlich frisch und balanciert, der Alkohol ist nicht zu spüren. Diese Region St-Émilions auf dem Plateau aus fast purem Kalkstein neben Tour Saint Christophe kann mit diesem heißen Jahr extrem gut umgehen. Das Ganze ist erstaunlich verspielt, wir haben nichts Monströses, nichts Fettes, einfach nur fein. Das Tannin ist seidig, geschliffen und tänzelnd. Ein sehr charmanter Wein mit mittlerem Volumen, ohne Fett. Einfach nur ein tänzelnder St-Émilion, der ohne weiteres mit dem grandiosen 2016er mithalten kann, den wir daneben rück-verkostet haben. Durchaus etwas anders im Stil, etwas weniger schick, dafür noch charmanter und noch balancierter. Valade ist auf einem wirklich fantastischen Weg. 95/100