Lobenberg: Der 2017er besteht aus 82% Merlot, 14% Cabernet Sauvignon, 4% Cabernet Franc. Es gibt so gut wie keine Frostverluste. Geringer Ertrag durch die Wärme des Jahrgangs, durch die Trockenheit. Aber im Grunde ein normales und für Troplong Mondot sehr erfolgreiches Jahr. Die Nase ist für einen nahezu reinsortigen Merlot in einem so warmen Jahr ausgesprochen fein. Schwarze Kirsche, Zwetschge. Nichts Fettes. Ein bisschen Maiglöckchen, Flieder. Aber gar nichts zu Üppiges, zu Lakritziges. Immer auf der verspielten Seite bleibend. Satte Mineralität im Mund. Dann sofort ein Angriff der Salzfront in einer großen Fruchtmenge. Fast schneidend und scharf in dieser Mineralität, wobei das Tannin komplett poliert ist. Es gibt nichts Grünes, es ist alles reif, und trotzdem zieht sich diese Salzspur, zusammen mit schwarzen Kirsche, komplett durch den Mund, bleibt lange haften. Jetzt kommt langsam auch fette Lakritze mit Minze und Eukalyptus. Der Wein ist sehr gut, sehr stimmig. Und gäbe es nicht die zwei Jahre davor, würde ich sagen, er ist ganz groß. So werde ich ihn wahrscheinlich nicht in die allererste Reihe Saint-Emilions nehmen, sondern nur ins alleroberste Mittelfeld. 96+/100