Lobenberg: Das winzige, nur 2 Hektar große Chateau Thibeaud-Maillet stammt aus der Zeit der Französischen Revolution, als der Besitz des Grafen von Maillet in mehrere kleinere Güter aufgeteilt wurde. Es liegt im winzigen Weiler Maillet, im Nordosten der Appellation Pomerol, nur 300m ödtlich vom berühmtesten Château in Pomerol, Petrus, entfernt und hat dieselbe Art von blauen Tonadern in den sandig, lrehmig, kalkigen Tonböden. Schwemmlandbodem über tertiärem Ton an der Grenze Pomerols zu Lalande Pomerol. Die Merlotreben sind im Durchschnitt 50 Jahre alt. Das zwei Hektar große Weingut wird wie ein kleiner Familiengarten nur per Hand bewirtschaftet und Geneviève Duroux, die seit 2011 hier tätige fünfte Generation der Familie, arbeitet daran, die Spritzungen und Düngungen in ihre Weinberge auf ein Minimum zu reduzieren, hauptsächlich Kupfer und Schwefel werden für die rein biologiosche Behandlungen verwendet. Die wichtige Arbeit, das Pflügen des Bodens nur mit dem Pferd, ermöglicht es den ihr das innere Leben des Bodens und das Gleichgewicht des Weinbergs zu fördern. Dazu kommt eine rein manuelle Ausdünnung der Rebstöcke, gefolgt von einer grünen Lese. Seit 2019 ist das Weingut HVE-zertifiziert. Die Ernte erfolgt von Hand und die vollständig entrappten Beeren werden vor der Kelter durch aufwändige, technisch optische Sortierung ausgewählt. Die Gärung im Beton erfolgt bei kontrollierter Temperatur mit 3 bis 4 Wochen Schalenkontakt. Nach Abschluss der malolaktischen Gärung noch im Betontank werden die Weine in Eichenfässer gefüllt, von denen 50% neu sind. Das Weingut verwendet immer Fässer von drei verschiedenen Küfern: Vicard (Charentes) liefert die meisten klassischen Bordeaubarriques mit mittlerem Toast und feiner Körnung, der von Jadot berühmte Cadus aus dem Burgund liefert ebenfalls Fässer mit hartem Holz und sehr feiner Körnung und mittlerem Toast, und zu guter Letzt wird Sylvain, ein lokaler und inzwischen legendärer Küfer, mir drei neuen Barriques pro Jahr verwendet, das gibt Struktutr und Strenge. Der Ausbau dauert je nach Jahrgang 15 bis 18 Monate.Der 19er steigt mit hocharomatischer Zwetschge, Sauerkirsche und Graphit aus dem Glas. Weiße Trüffel, feinste Erde, etwas Asphalt und Goudron, Straßenstaub nach dem Regen. Ein Hauch Holunder und konzentrierte Himbeere. Als reiner Merlot erstaunliche Cabernet-Franc Affinität. Würzig, tief und fruchtig, floral, mittig focussiert und strukturiert. Pomerol mit einem Hauch Pauillac und Loire. Schwarzkirsche und Feuerstein nach mehr Luft. Eine Geschmacks- und Aromenexplosion im Mund. Schwarzer Stein, satte Blüten, Festes konzentriertes und doch samtiges Tannin, verspielt und seidig und doch voller Struktur. Fester Gaumen, wieder dieser Touch Pauillac, Erinnerungen an Pontet Canet kommen hoch. Langer, eher rotfruchtiger Nachhall mit Salz und Stein, wieder tannic und sehr strukturiert, maskulin als Pomerol. Voller Spannung und Kraft. Nie fett und doch ungemein dicht und mittig definiert. Kein Charmebolzen, eher saftig maskuliner Typ. Eindrucksvoll. 96-97/100