
Chateau Smith Haut Lafitte 2024
- 2
- Cabernet Sauvignon 67%, Merlot 27%, Cabernet Franc 5%, Petit Verdot 1%
- 5
- rot, trocken
- 13,0% Vol.
- Trinkreife: 2030–2050
- Verpackt in: 6er OHK flach
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 95–96/100
- Suckling: 96–97/100
- Vinum: 96/100
- Giuseppe Lauria: 95–96/100
- Markus Del Monego: 95/100
- Quarin: 95/100
- The Wine Independent,: 94–96/100
- Weinwisser: 93–95/100
- Gerstl: 19/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüller / Importeur:
Smith Haut Lafitte, , 33650 Martillac, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 75 kcal / 313 kJ Kohlenhydrate 1,1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Zucker, Eiweiß, Salz

In der 6er Holzkiste erhältlich
Wenn Sie 6 Weine kaufen, erhalten Sie diese kostenfrei in der Original-Holzkiste.

Heiner Lobenberg über:
Chateau Smith Haut Lafitte 2024
/100
Lobenberg: Die Assemblage von Smith 2024: 67 Prozent Cabernet Sauvignon, 27 Prozent Merlot, fünf Prozent Cabernet Franc und ein Prozent Petit Verdot. Der Alkoholgehalt liegt bei 13,2 Volumenprozent. Nur 20 Hektoliter pro Hektar Ertrag statt der üblichen 40. Hier gab es viel Mehltau, aber es wurde auch sehr lange bis zur perfekten Reife gewartet, weshalb die Botrytis ausgelesen werden musste, insgesamt in sieben Durchgängen. Davon eine Lasersortierung und später dann noch mal die Sortierung per Zuckerwasser. Gelesen wurde bis zum 8. Oktober. Schwarz-rubinrot. Sehr dichte mineralische Nase, maskulin. Viel Druck mit Lakritze, Brombeere und Cassis. Gar nicht so süß, sondern einfach nur eine konzentrierte Frucht. Schwarze Kirsche kommt dazu, guter Schwall, sehr aromatisch. Im Mund wie oft bei Smith sehr maskulin. Sehr mineralisch und salzig mit viel Grip und Struktur. Grandioser Geradeauslauf! Leicht scharfe Brombeere, Holzkohle, schwarze Kirsche und ein wenig Cassis kommen dazu. Sehr wenig rote Frucht. Die Tannine sind zwar weich und samtig, trotzdem bleibt der Wein maskulin. Viel Druck, dafür etwas weniger süße Frucht und Körper in der Mitte. Nicht zu vergleichen mit 2022 oder gar 2023. Eher auf der sauren Seite wie 2021. Der Wein enthält sowohl den Vorlauf wie auch den Presswein, aber es gab während der Extraktion kaum Bewegung, sehr wenig Pump Over. Man hat versucht, möglichst wenig harsche Tannine aus den Kernen zu extrahieren. Man sieht, dass das Stadtgebiet von Bordeaux mit Haut-Brion, Carmes und Seguin in diesem Jahr klar besser wegkam, mit mehr Süße als die mehr von Regen betroffene Region von Pessac. Bis auf Domaine de Chevalier ist es hier insgesamt doch schon ein wenig rustikal. Trotzdem hat der Wein Klasse. Es ist nur nicht so ein Charmewunder wie 2023 oder so ein großer Wein wie 2022. ***. Die Besitzer dieses Weinguts sind Florence und Daniel Cathiard. Die Böden auf Smith Haut Lafitte bestehen aus Kies und Lehm, teilweise ist auch ein wenig Kalkstein dabei. Da die Reben hier in Dichtpflanzung stehen, liegt der Ertrag pro Rebstock bei unter einem halben Kilo. Nach der spontanen Fermentation in Holzfudern erfolgt die Malo und der Ausbau zu 60 Prozent in neuen Barriques, zu 40 Prozent in gebrauchten. Die Auswahl des Holzes hat sich im Laufe der Zeit in Richtung Burgund verschoben, zu Holz mit dichteren Poren und weniger Toasting. Smith Haut Lafitte ist in der Weinbergsarbeit seit Jahren komplett organisch zertifiziert. Der Wein selbst wird aber nicht zertifiziert, weil das Château sich eine bestimmte Behandlung als Prävention gegen Brettanomyces vorbehält. Nach der Fermentation werden die Weine chargenweise komplett auf Bakterien analysiert. Gefährdete Mengen durchlaufen – ähnlich wie bei Château de Beaucastel an der Rhône – ein ultrakurze Erhitzung und Abkühlung. Keine Zugabe sonstiger Stoffe, ausschließlich natürliche Hitze und Kälte, weil das die Brettanomyces-Bakterien unverzüglich abtötet. Dadurch ist Smith immer frei von Brett, genau wie Beaucastel. Dies wird allerdings von Demeter und anderen Verbänden nicht erlaubt. Smith verzichtet also auf die letzte Zertifizierung des fertigen Weins und ist nur in den Weinbergen biologisch-organisch zertifiziert.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

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Suckling über: Chateau Smith Haut Lafitte
-- Suckling: A fresh, complex and deep nose of spiced blue fruit, waxberries, blue flowers, minerals, licorice and graphite. Full-bodied and really fine-grained, with tight, chalky tannins and a long, structured finish. Very juicy and complete, with excellent fruit definition and an al dente texture. More reactive tannins this year. 67% cabernet sauvignon, 27% merlot, 5% cabernet franc and 1% petit verdot.

/100
Vinum über: Chateau Smith Haut Lafitte
-- Vinum: Leuchtendes Rubinrot; tiefgründige Nase, florale Noten, kühler Rauch, dunkle Kirschen, feuchter Stein; kompakter Gaumen, gradlinig, saftig, der Wein baut Spannung auf, die Frucht wirkt auf den Punkt gereift, die Struktur aus feinem Gerbstoff und rassiger Säure stützt, langanhaltendes, würziges, rotfruchtiges Finale. Ein leichtfüssiger, fast schon burgundisch anmutender Smith Haut Lafitte. vvWine & Vinum

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Giuseppe Lauria über: Chateau Smith Haut Lafitte
-- Giuseppe Lauria: Verführerisches Bouquet mit edler Cassiswürze, frischgepflückten Heidelbeeren, Lakritze, Schokolade und edlem Tabak, dann kommen die kalkig-mineralischen Noten zum Vorschein, die laut Fabien Teitgen von den kalkreichen Böden des Merlot kommen. Am saftigen, druckvollen Gaumen mit seidiger Textur und reifem Extrakt, dennoch hat man hier behutsamer extrahiert (2 x Pigeage am Tag per Hand), denn der Wein zeigt sich mit erstaunlich ausgewogener Rasse und präzise konturiertem Körper sowie einem engmaschigem Tanningerüst. Im konzentrierten langanhaltenden Finale betört er mit satter blaubeeriger Frucht, zarter Kakaonote und feinkörniger Rasse. Gehört zu den Top 3 in Péssac. Bravo! Fine Wine Guide
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Markus Del Monego über: Chateau Smith Haut Lafitte
-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue. Aromatic nose with distinct toasting and fine oak, oak spices and fine gingerbread, complemented by intense fruit, blackberries, blackcurrants and ripe mulberries. In the background floral hints and liquorice. On the palate quite rich with very good length, firm yet ripe tannins, juicy fruit quoting the nose, distinct spiciness and toasting in the finish, very convincing length. Tastingbook.com

/100
Quarin über: Chateau Smith Haut Lafitte
-- Quarin: Intensive, dunkelrote Farbe mit purpurnen Reflexen. Sehr aromatische Nase, fein, rein, fruchtig, subtil und komplex. Minutiös am Anfang des Gaumens, sehr aromatisch in der Mitte, mit einer feinen Fettigkeit, die den Gaumen durchzieht, der Wein streichelt und steigt dann im Finale auf, lang und komplex. Köstliches Ensemble und vor allem bereits unkaputtbar.

/20
Gerstl über: Chateau Smith Haut Lafitte
-- Gerstl: Das ist ein betörend schöner Fruchtausdruck, dezent floral, wirkt herrlich frisch, elegant, tiefgründig, komplex, sehr edler sinnlicher Duft. Das ist schlicht traumhaft, immens konzentriert, gleichzeitig spielerisch elegant, hat ein ungewöhnlich warme Ausstrahlung für 2024, herrliche Süsse, ohne die Frische zu vernachlässigen, stilstisch ist er nahe beim traumhaften 22er, eine Spur schlanker aber nicht weniger aromatisch, das ist ganz klar einer der grossen Weine des Jahrgangs. (mg)
Smith Haut Lafitte
Heute ist Château Smith Haut Lafitte als Cru Classé eines der glänzendsten Erfolgsbeispiele der jüngeren Bordeaux-Geschichte. Florence und Daniel Cathiard (eine zu viel Reichtum gekommene Pariser Familie) kauften 1991 das etwas heruntergekommene Château Smith Haut Lafitte von der alteingesessenen...
