Lobenberg: Ultrafeine Finessenase, Artadis El Pison mit La Tache gekreuzt? Rote und schwarze, süße Kirsche, intensiv und doch nicht wuchtig, feine zarte, geraspelte Milchschokolade, total verspielte Finesse, tänzelnd feiner Gerbstoff, feine, frische Rasse. Cassis. Extrem aromatischer Mund, wie schon in der Nase überaus fein und geschliffen. Einer der elegantesten Weine des Jahrgangs überhaupt, die vor Jahren begonnene Umstellung auf Biodynamik kann das eher nicht sein. Alles tänzelt verspielt und rassig, Kirsche und Johannisbeere mit Milchschokolade und kubanischem Tabak, alles in allen Spielarten und umeinander tanzend, trotz der Feinheit ein großer komplexer Spannungsbogen. Geröstetes Brot, Heilerde, Graphit, angegrilltes Cote de Boeuf, Darjeeling-Tee, reife Birne, feinste, süße, rote Waldbeeren, Erdbeere und rote Kirsche, auch Cranberry und Schlehe. Üppig sattes und zugleich ultrafeines, poliertes, feinkörniges Tannin, die unendliche Kraft des Weins wird erst im hochrollenden, minutenlangen Nachhall realisierbar. Extrem rassig und extrem fein zugleich. Wieder Artadi in der Assoziation und dazu Ridge Monte Bello vom Kalksteinterroir. Mit was ist der Wein in Bordeaux zu vergleichen? Es ist wohl die Feinheit von Chateau Margaux, dazu die Power von Latour und ein wenig die zarte Versuchung von Vieux Chateau Certan, das dann kombiniert mit einem Teil der profunden Frucht des Tertre Roteboeuf. Große Klasse. 100/100