
Chateau Phelan Segur 2024
- 2
- Cabernet Sauvignon 68%, Merlot 30%, Petit Verdot 2%
- 5
- rot, trocken
- 13,0% Vol.
- Trinkreife: 2028–2048
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 96–97/100
- Vinum: 95/100
- Decanter: 94/100
- Weinwisser: 93–95+/100
- Gerstl: 19/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Estephe
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
Abfüller / Importeur:
Phelan Segur, B.P. 27, 33180 Saint-Estephe, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 75 kcal / 312 kJ Kohlenhydrate 1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Zucker, Eiweiß, Salz

In der 6er Holzkiste erhältlichq
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Heiner Lobenberg über:
Chateau Phelan Segur 2024
/100
Lobenberg: Die Erträge sind mit unter 30 Hektoliter extrem niedrig. Es gibt ein Drittel weniger Wein. Mehltau und Verrieselung. Die Lese zog sich bis zum 14. Oktober. 68 Prozent Cabernet Sauvignon, 30 Prozent Merlot und 2 Prozent Petit Verdot. Der Alkoholgehalt liegt bei etwa 13,0 Volumenprozent, der pH-Wert bei 3,72, die Säure bei 3,4. Dunkles Rubinrot. Verblüffende und spannende Nase! Minze, helle Lakritze und fast nur rote Frucht mit Sauerkirsche, roter Johannisbeere, Himbeere und Erdbeere. Fein, aber salzig und mit leichter Chilischärfe schon in der Nase. Ultrafein, ultraschick und gleichzeitig sehr mineralisch, intensiv und fruchtig! Nur eben nicht opulent, voluminös, sondern fein und seidig. Auch der Mund läuft komplett auf roter Frucht mit extrem hoher Mineralität aus Salz, Kreide und Kalkstein. Waldhimbeere und süße Erdbeere, dazu wieder die rote Johannisbeere, die helle Lakritze, helle Milchschokolade, Veilchen und Minze. Sehr verspielt! Seidige Tannine, das Ganze mit recht hoher Frische und Säure. Das ist eine tänzelnde Schönheit, unglaublich pikant! Der Wein rollt immer wieder hoch, aber hier ist nichts Fettes, hier ist nur große Seidigkeit mit ultrafeinen Tanninen und einer extrem hohen Fruchtintensität, Frische, Länge und Mineralität. Eine verspielte Schönheit mit drahtiger Kraft – eine sehr durchtrainierte Balletttänzerin. Nichts Maskulines in diesem Jahrgang. Der Wein wird schon in vier, fünf Jahren eine wahre Schönheit sein – brillant und geschliffen. Ein traumhaft schöner Phélan-Ségur mit wunderbarer Länge. Wenn der Preis gut ist, dann ist das ein Muss-Kauf En Primeur. Noch nach zwei Minuten steht alles im Mund mit dieser hohen Intensität. Die geniale Frische und das Salz mit der hochintensiven roten, pikanten Frucht dominieren den Mund komplett. Ein Wein, der mich an manche Jahrgänge Lafite Rothschild erinnert in dieser wahnsinnigen rotfruchtigen Eleganz. Das ist eine traumhafte Schönheit. Bordeaux als burgundisches, geschliffenes, Loire-haftes, ätherisches Elfenwesen. 2023 war zum grandiosen Charme auch opulente, fast fette Frucht dabei, in 2024 läuft die sehr präsente rote Frucht nur auf duftige Finesse, ein extrem feiner Wein wie im Rausch! Burgundergläser bitte! Phelan ist 2024 nach Montrose und gleichauf mit Cos der Star der Appellation! *** Der Ire Frank Phélan vereinte Anfang des 19. Jahrhunderts die beiden bis dahin unabhängigen Güter »Clos de Garramey« und »Château Ségur« zu einem Anwesen, dem malerisch gelegenen Château Phélan Ségur. Das Anwesen umfasst 70 Hektar Weinberge. Die Reben sind im Durchschnitt 35 Jahre alt. Phélan Ségur hat in den letzten 10 Jahren unheimlich viel in die Weinberge investiert. Michel Rolland ist hier Consultant, was dazu führt, dass im Weingut mehr auf die Reife gesetzt wird. Diese Reife erreicht man allerdings nicht ohne eine dichtere Pflanzung und mehr biologische Weinbergsarbeit. Auch wird selbstverständlich per Hand gelesen. Die Beeren werden komplett entrappt und nochmals mit einer optischen Laser-Sortiermaschine nachsortiert. Nur die wirklich reifen Beeren kommen letztlich in die Gärung. Der Ertrag pro Pflanze sinkt von Jahr zu Jahr. Spontane Fermentation, kaum Presswein, überwiegend Free Run Juice. Der Ausbau auch in größeren Fässern und in Beton. Phélan Ségur hat als Regisseurin die aus der Champagner-Branche bekannte Veronique Dausse mit im Boot. Sie ist eine wirklich qualitätsversessene Person. Parzellen, die nicht der Perfektion entsprechen, gehen in Zweit- und Drittweine. Phélan Ségur ist seit Jahren in einem so starken Aufstieg. Seit Veronique Dausse die Geschicke dieses Weinguts leitet und man im Weinberg und im Keller extrem selektiv vorgeht. All diese Arbeiten merkt man extrem. Zusätzlich kommt dazu, dass die Reben auf Phélan Ségur durch den Lehmanteil im Boden auch in trockenen Zeiten gut mit Wasser versorgt werden können. Auch die Flussnähe spielt hier eine wichtige Rolle. In nassen Jahren der 80er war das ein Nachteil, seitdem die Jahre immer heißer und trockener werden, ist es ein extremer Vorteil, mindestens seit 2010. Wenn dann noch die akribische Arbeit in Weinberg und Keller dazukommen, ist es nicht verwunderlich, dass Phélan Ségur erster Verfolger der drei großen Calon-Ségur, Montrose und Cos ist.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

/100
Vinum über: Chateau Phelan Segur
-- Vinum: Dunkelfruchtig, glasklar, mit Kirschen, Cassis und Brombeeren, Veilchen- und Lavendelblüten, kühler Kamin, ungemein nobel und tiefgründig, keinerlei Holzdominanz in diesem Bouquet; am Gaumen gradlinig, vertikal, gut strukturiert, ungemein delikate Frucht, die pudrigen Tannine begleiten diese vom Anfang bis zum Ende, stets präsent, nie dominant, perfekt dosierte Säure, spannungsvoll, mit grosser Präzision und eindrücklicher Länge. Wenn man das Preis-Leistungsverhältnis anschaut, ist das der 1er Grand Cru Classé von St-Estèphe. vvWine & Vinum

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Decanter über: Chateau Phelan Segur
-- Decanter: An effortless 2024 from Phélan and one of the highlights of the year. Roses, violets, peonies, red cherries and strawberries. Smells amazingly perfumed. Supple and juicy, really lifted and alive. Has an airy quality to it - tannins are fine and beautifully delineated with freshness but all in balance. Gentle and calm with classic elements of cool mint and liquorice as well as really pure fruit. Not trying too hard. Really well refined. I love it! Full of purity and precision, not big or weighty but you'll be able to drink this so easily. Ageing 55% new oak. 10% press. 60% production. 3.72pH. Tasted four times. A yield of 30hl/ha. 15 different native yeasts were used for fermentation.

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Weinwisser über: Chateau Phelan Segur
-- Weinwisser: Verführerisches Bouquet, frische Waldhimbeere, Schattenmorellensaft sowie ein großer Strauß Veilchen. Am komplexen Gaumen mit seidiger Textur, fleischigem Tanningerüst, straff und ungeheuer präzise, durchtrainierter, energiegeladener Körper. Im konzentrierten, langen Finale rote Beeren, edle Terroirwürze und heller Tabak. Gehört in seiner Klasse zu den Besten, da er Identität bzw. Reinheit behält – dreimal verkostet.

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Gerstl über: Chateau Phelan Segur
-- Gerstl: Herrliche, schwarzbeerige Frucht springt förmlich aus dem Glas, das ist ein köstliches Fruchtbündel, zarte Kräuter- und Gewürznoten und Nuancen von Leder und Tabak runden das edle Duftbild ab. Am Gaumen ein überaus erfrischender Auftritt, kühle Stilistik, herrlich frische Frucht, die ideale Dosis süsses Extrakt trägt die Aromen. Ein Phélan voller Charme, zeigt sich offen und zugänglich, wirkt wunderbar leichtfüssig, eine beschwingte Delikatesse, köstlich aromatisch. Das ist eine betörende Weinschönheit ohne Ecken und Kanten, einfach purer Hochgenuss zum attraktiven Preis – wie an sich jedes Jahr. (mg)
Phelan Segur
Der Ire Frank Phélan vereinte Anfang des 19. Jahrhunderts die beiden bis dahin unabhängigen Güter „Clos de Garramey“ und „Château Ségur“ zu einem Anwesen, dem malerisch gelegenen Château Phélan Ségur. Das Anwesen umfasst 65 ha. Die Reben sind im Durchschnitt 45-50 Jahre alt.
