Lobenberg: 10% Verluste durch Frost 2017. Biodynamik. Durch die starke Konzentration auf Merlot – und eine andere Chance gibt es hier in Bordeaux nicht – hat Palmer nicht die Möglichkeit wie Chateau Margaux oder Pichon Comtesse sich komplett auf die Cabernet zu fokussieren. Dementsprechend ist Palmer, anders als 2016, nicht der absolute Highflyer. Der Kellermeister selbst vergleicht 2017 mit einer Verbindung aus dem strengen 2008er und der weichen aromatischen Linie aus 2014. Ich würde ihm sagen er hat eher noch ein wenig mehr Tiefe. Aber der 2017er hat nicht die absolute Größe. Er hat die Aromatik des 2014er, das ist gar keine Frage. Wie gesagt, ich denke, er ist sogar ein bisschen tiefer, aber gleichzeitig ist er vielleicht ein bisschen einfacher, monolithischer. Sehr dunkle Frucht, viel Pflaume auch im Mund. Zwetschge und reife Pflaume mit schwarzer Kirsche sind die Dominanten. Auch ein wenig Brombeere. Das Tannin ist total poliert, nichts ist hart. Es ist wach und rund und hat gute Länge. Aber das ist sicher kein ganz großer Wein. Sehr schön, aber wenn wir den Preis von Palmer wissen, wissen wir zugleich, dass 2017 wahrscheinlich auf keinem Bestellschein landen wird. Guter Palmer und auch sehr guter Wein, aber eben längst nicht ganz groß für seinen Preis. 93-96/100