
Chateau Montrose 2eme Cru 2024
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- 2
- Cabernet Sauvignon 80%, Merlot 17%, Cabernet Franc 3%
- 5
- rot, trocken
- 13,5% Vol.
- Trinkreife: 2030–2055
- Verpackt in: 1er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 98–99/100
- Weinwisser: 98–99/100
- Vinum: 97/100
- Colin Hay: 96–98+/100
- Suckling: 96–97/100
- Alexandre Ma: 96–97/100
- Tim Atkin: 96/100
- Decanter: 96/100
- The Wine Independent,: 95–97+/100
- Giuseppe Lauria: 95–96+/100
- Jeb Dunnuck: 94–97/100
- Gerstl: 19+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Estephe
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
Abfüller / Importeur:
Montrose, , 33180 St. Estephe, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 78 kcal / 325 kJ Kohlenhydrate 1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Zucker, Eiweiß, Salz

Heiner Lobenberg über:
Chateau Montrose 2eme Cru 2024
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Lobenberg: 80 Prozent Cabernet Sauvignon, 17 Prozent Merlot und drei Prozent Cabernet Franc. Der Alkoholgehalt liegt bei 13,5 Volumenprozent. Der hohe Cabernet-Anteil ist der höchste seit Aufzeichnungsbeginn. 2024 stellt das letzte Jahr in der Konversion zur Biodynamie dar. Durch den starken Mehltaudruck musste man hier extrem oft spritzen. Der Gesamtertrag lag bei nur 35 Hektolitern pro Hektar. Gelesen wurde zwischen dem 23. September und dem 7. Oktober. Der Wein ist komplett auf der sogenannten Terrasse Nr. 4 gewachsen. Die Terrasse Nr. 3 ist ausgegliedert worden, es wird ein spezieller (immer noch hervorragender) Wein daraus gemacht, der später auf den Markt kommen wird. Dunkles Rubinrot im Glas. Die Nase überrascht, weil man mehr an opulente und kirschige Merlot denkt. Reicht, dicht mit Lakritze und süßem Sandelholz, dazu Moschus. Opulenz und Exotik, auch sehr viel Veilchen und tolle Süße aus schwarzer Johannisbeere, Kirsche und Maulbeere. Total weich dabei, aber im Hintergrund singt die Mineralität. Der Mund straft ein wenig die Nase Lüge, weil er sehr zur roten Frucht geht. Schlehe und Sauerkirsche, Herzkirsche, hochintensive salzige Mineralität. Ein bisschen Exotik aus Orangenzesten, hier dann eine deutlich hellere Lakritze als in der Nase. Sehr feine aber satte Tannine, tänzelnd, spielerisch und delikat, den kühlen Nächten des Sommers zu verdanken. Wenn wir es vergleichen mit Cos d’Estournel, dann ist Montrose der deutlich voluminösere, hochintensivere Wein. Verglichen mit dem grandiosen Phélan Ségur gibt es hier mehr Fett, mehr Intensität in der Frucht. Calon-Ségur hat nicht ansatzweise die Wucht von Montrose. Und wenn wir durch die Jahre gehen – 2023, 2022, 2021 und 2020 – dann ist 2024 sicherlich dem 2021er überlegen, weil er so unglaublich fein ist. Perfekt elegant, die Tannine sind seidig, aber reichlich vorhanden. Dann diese wunderschöne Frucht! Dieser Wein kann zwar den 2023er in seiner dramatischen Opulenz und charmanten Umarmung nicht schlagen, aber in seiner Finesse, seiner Feinheit und seinem filigran tänzelnden, mineralischen Angang ist 24 schon auf dem obersten Level. Da ist 2024 schon ein Highlight – so viel Eisen kommt mit Blut und Fleisch durch. Immer wieder diese Schlehe, dazu kommen Orangenzesten und Lakritze. Geniale Länge mit Salz und immer wieder hochrollender, intensiver Frucht. Nein, das ist kein Riese in Fett und Opulenz wie 2023, aber es ist ein absoluter Riese in Finesse und sexy Schick und ein traumhafter Wein, der absolut auf dem gleichen Level (eher sogar drüber) ist wie Pichon Lalande. Und in der Feinheit des Jahrgangs zeigt Montrose eine Perfektion wie zuvor schon Pichon Lalande, nur etwas anders im Charakter. Ich bin ziemlich begeistert, ganz klar einer der Weine des Jahrgangs, vielleicht sogar der Primus inter Pares! *** In einer der besten Lagen der Appellation, hoch oben, mit wunderbarem Blick auf die Gironde, liegt Château Montrose. 95 Hektar, davon 90 weinproduzierend. Es gibt ungefähr 140.000 bis 150.000 Flaschen.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

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Weinwisser über: Chateau Montrose 2eme Cru
-- Weinwisser: Der höchste Cabernetanteil, der je auf Montrose verwendet wurde. Dicht verwobenes, tiefgründiges Bouquet, edle Cassiswürze, und Estragon. Im zweiten Ansatz betörendes Irisparfüm, Waldhimbeere und Pfefferkörner. Am sublimen Gaumen mit seidiger Textur, reifem Extrakt, hochfeinem Tannin, balancierter Rasse und durchtrainiertem Körper. Im konzentrierten, nicht enden wollenden Finale rotbeerige Konturen, tiefschürfende Terroirwürze und royale, feinkörnige Adstringenz. Der beste Wein aus Saint-Estèphe und einer der besten des Jahrgangs.

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Vinum über: Chateau Montrose 2eme Cru
-- Vinum: Dunkle Farbe, tiefgründige Nase, Schwarzkirschen, Cassis, Rauch, Tabak, Eukalyptus, Mandelblüten; der Gaumen ist zupackend, dicht, Massen an Gerbstoff, hervorragende Struktur, das ist im Kontext des Jahrgangs ein wahres Monument, der Wein hat Biss, Druck und Länge. Einer der besten Weine des Jahrgangs. vvWine & Vinum
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Colin Hay über: Chateau Montrose 2eme Cru
-- Colin Hay: Sourced exclusively from Terrace 4, the first part of the property to be planted well before the classification. Tasted just after Terrace III, it is difficult to imagine that this could be better. It is. Even more intense in its florality. Again, wisteria and now with a little iris too. Many wines of the vintage have a bulby character to their florality. Not here. This is all about the petals. It’s very delicate. There’s a hint of violet too but it doesn’t overpower the more subtle floral notes that feel very natural and that take the limelight. Graphite and deep dark berry fruits on the palate – black berries, brambles and mulberries. A little red cherry. The fruit profile is rather more familiar than for the Terrace III wine. There’s more gravitas, depth and profundity too. The wine also seems to gather more towards the bottom of the mouth and has more amplitude in its depth. It’s a little more serious but never austere. I love the contrast. The left-bank wine of the vintage.

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Suckling über: Chateau Montrose 2eme Cru
-- Suckling: This shows finesse and elegance as well as plenty of subtle red currant and blackcurrant character. Medium-bodied with refinement and length. Tender, vivid and pure. Extremely well done in a difficult year. 80% cabernet sauvignon, 17% merlot and 3% cabernet franc.
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Alexandre Ma über: Chateau Montrose 2eme Cru
-- Alexandre Ma: In a vintage not known for its brightness, Château Montrose arrived like a shaft of morning light – casting color across a grey-toned canvas, and becoming, without doubt, one of the year’s most striking beauties. The 2024 vintage tends toward aromatic restraint, likely due to limited sunshine – or more precisely, less-than-ideal photosynthetic efficiency. But Montrose defied the odds. Like light breaking through cloud, it delivered a vivid tapestry of blueberry, black plum, and wild berries that left me genuinely astonished. Vincent explained that this brilliance was no accident, but the result of a series of deliberate choices: early leaf thinning to improve ventilation and light exposure; more aggressive grass removal to lower surface humidity; a higher canopy to boost photosynthesis; and, most importantly, the meticulous hand-removal of all late-ripening and downy mildew–affected grapes after green harvest. These small but thoughtful steps have allowed us to witness a rare richness and warmth in this vintage that is not particularly generous. Perhaps it lacks the grandeur of previous vintages, but it reveals depth and power in its understated elegance, like a stoic warrior expressing tenderness at dusk. Time will prove the true value of this vintage.

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Tim Atkin über: Chateau Montrose 2eme Cru
-- Tim Atkin: All the hallmarks of Montrose are here to scent with the floods of black fruit and liquid raspberry underneath a curtain of sweetly spiced oak. Very inviting and complex. Lush purple fruit in the mouth and with beautifully poised fresh acidity and managed tannins. This will be relatively early maturing, but hold for some time after that, and I feel sure will come to be regarded as one of the wines of the vintage.

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Decanter über: Chateau Montrose 2eme Cru
-- Decanter: Vivid deep colour in the glass. High acidity as well as sweet and sour fruit make the first impression - lifted and charming this has a fun personality while being structured and long. Fine tannins support the blackcurrant and chocolate elements and I love the licks of wet stone on the finish. A little charged, somewhat unusually for the vintage, but the concentration really works. You don't get the impression they struggled at all. Great texture and balance. Very impressive. Optical sorting. A yield of 38hl/ha. 45% grand vin production up from 41% normally. 13% press wine. Ageing 60% new oak for 18 months.

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Giuseppe Lauria über: Chateau Montrose 2eme Cru
-- Giuseppe Lauria: Typisch große, intensive Montrose-Orgie. Ungemein komplexes, druckvolles, scharf konturiertes Bouquet, Wildkirsche, Lakritze, rotes Johannisbeergelée, Kräuterwürze, Graphit und Fliedernoten. Am dynamischen Gaumen engmaschig arrangiert, wie gemeißelt, mit seidiger Textur und salzigem Extrakt, wunderbare Rasse, feinmaschiges, reifes Tanningerüst umhüllt den nahezu perfekt geformtem Körper. Besticht einmal mehr mit grandioser Präzision und beeindruckendem Tiefgang. Ganz klar der beste Wein aus St.-Estèphe. Fine Wine Guide

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Jeb Dunnuck über: Chateau Montrose 2eme Cru
-- Jeb Dunnuck: The 2024 Château Montrose is on another level and clearly one of the wines of the vintage. Based on 80% Cabernet Sauvignon, 17% Merlot, and 3% Cabernet Franc, it's aging in 60% new barrels. Gorgeous notes of cassis, violets, graphite, and smoky tobacco all emerge from the glass. Medium to full-bodied, it has remarkable purity, fine yet building tannins, and a great finish. Coming in at 13% alcohol with a pH of 3.5, this estate continues to deliver First Growth quality year after year.

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Gerstl über: Chateau Montrose 2eme Cru
-- Gerstl: 80% Cabernet Sauvignon, 17% Merlot, 3% Cabernet Franc; 45% der Ernte für den «Grand Vin» verwendet; bis 2026 wird Montrose für organischen Weinbau zertifiziert sein.Was für eine verführerische und tiefgründige Nase! Man riecht die Kraft des Terroirs. Das Bouquet zeigt erstaunlich viel Reife, wenn auch nicht die aromatische Opulenz der vergangenen Jahre. Eleganz und Finesse stehen klar im Vordergrund, was dem Wein eine unvergleichliche Noblesse verschafft. Ein delikater Mix aus schwarzer und roter Frucht, verbunden mit Terroiraromen von Graphit, Trüffel und mineralischen Anflügen. Feinste florale Düfte schweben im Hintergrund mit. Eine schon fast ätherische Frische gibt dem Wein unglaublich viel Strahlkraft. Sehr saftig und voller Energie im Auftakt, wo sich geballte, reife Frucht in Verbindung mit herrlicher Säure zeigt. Der Montrose wirkt gewohnt elegant und nobel mit klassisch feiner, aber auch hocharomatischer Ausprägung. Hier zeigt sich, dass Montrose in den vergangenen Jahren zurecht immer an der Spitze war. Der Wein ist von einer sehr guten Balance geprägt und trägt die Montrose-DNA in sich. Auch im Jahr 2024 ein ganz grosser Wein mit gutem Alterungspotenzial. (pb)
Montrose
In einer der besten Lagen der Appellation, hoch oben, mit wunderbarem Blick auf die Gironde liegt Château Montrose. 2006 fand ein Besitzerwechsel statt. Martin Bouygues, einer der erfolgreichsten Unternehmer Frankreichs, erwarb dieses legendäre Weingut für eine unbekannte Summe.
