
Chateau Meyney Cru Bourgeois 2023
100
- 2
- Cabernet Sauvignon 58%, Merlot 29%, Petit Verdot 13%
- 5
- rot, trocken
- 13,5% Vol.
- Trinkreife: 2030–2052
- Verpackt in: 12er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 94–95/100
- Decanter: 94/100
- Jane Anson: 94/100
- Suckling: 93–94/100
- Tim Atkin: 93/100
- Colin Hay: 92–94/100
- Gerstl: 19/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Estephe
- 7
- Allergene: Sulfite

Heiner Lobenberg über:
Chateau Meyney 2023
/100
Lobenberg: Die Nase ist getragen von dunkler, satter Frucht. Feiner Schub aus dunkler Kirsche und Zwetschgenschale ummantelt von zarter Lakritze. Kühle Minz-Einschübe dazu. Meyney 2023 wirkt deshalb zu keinem Zeitpunkt übermäßig fett, zeigt neben dieser Konzentration auch eine wunderbare Eleganz, eine gewisse Finesse. Am Gaumen dann mit reifer Brombeere und zart rotfruchtigen Nuancen von Himbeere, etwas Milchschokolade, wieder leichte Süßholznoten. Geschliffene, zarte Tannine. Wirkt fast wie ein eleganter Cool-Climate-Grenache in dieser balancierten Feinheit mit zarter Süße. *** Château Meyney ist – mehr oder weniger aus Protest gegen die Neusortierung – nicht mehr eingetreten in die Cru Bourgeois-Klassifikation des Jahres 2020. Also jetzt nur noch Château Meyney. Es liegt zwischen Montrose und Cos d’Estournel zum Ufer hin. Das Weingut ist für seine extrem sorgfältige Sortierung bekannt. Alles Handlese, Vorsortierung im Weinberg. Im Weingut landen die Trauben dann nochmal auf einem Sortiertisch, sie werden entrappt und gehen dann final in eine optische Laser-Sortierung. Die Vinifikation findet Plot für Plot statt. Also jeder einzelne Weinberg für sich. Dann gibt es eine Kaltmazeration für einige Tage. Das Ganze findet in offenen Holzgärständern statt. Der Ausbau geschieht zu 35 Prozent in neuen Barriques, der Rest in gebrauchten Barriques. Die Malolaktische Gärung verläuft auch in diesem Gebinde. Ich weiß nicht ganz genau, wann der Durchbruch bei Château Meyney begann. Es gab schon große Jahre wie etwa 2009, 2010 und 2015. Ein richtiger Shootingstar wurde Meyney meines Erachtens dann ab 2016 und spätestens mit 2018. Sicherlich zusammen mit Le Boscq (oder gar davor) auf dem gleichen Level wie das klassifizierte Château Phélan Ségur. Zusammen sind das die direkten drei Verfolger von Cos, Montrose und Calon-Ségur.
Jahrgangsbericht
Bordeaux 2023 aus Expertensicht über ein reifes und früh trinkbares Jahr mit elegantem, schmeichelndem und seidigem Tannin, hohem Genussfaktor und saftigem Trinkfluss: Stephane Derenoncourt, Önologe, Consultant am rechten und linken Ufer, Winzer, eine lebende Legende in Bordeaux: „Überall waren die Tannine reif und von hoher Qualität. Die Trauben zeigten die volle technologische und phenolische Reife. Die Weine dieses Jahrgangs sind insgesamt harmonisch und dynamisch.“ *** Thomas Duclos, führender Berater und Önologe des rechten Ufers: „Bei dem Jahrgang 2023 haben wir ständig Neues entdeckt. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in ein paar Jahren einige 2023er den 2022er Weinen als überlegen erweisen. Der Jahrgang 2023 ist sehr schmeichelhaft: Wir haben eine angenehme Weichheit im Abgang, ohne Schwere, elegante Texturen, überraschend seidig...“ *** Axel Marchal, führender Önologie-Professor der Universität Bordeaux: „Trotz der extremen Wetterbedingungen sind in dem Jahrgang 2023 Weine mit einem guten Gleichgewicht und schönen Säurenoten entstanden. Die Weine sind sehr angenehm, zwar nicht von immenser Konzentration, aber köstlich, rund und fruchtig.“*** Michel Rolland, Önologe und Weingutsberater und ein Bordeaux Urgestein: “The aromatic potential was good, with excellent aromatic intensity and ripe fruit flavours. 2023 is a vintage without excess and opulence. Enjoyable, delicious and easy-to-drink!!

/100
Decanter über: Chateau Meyney
-- Decanter: Minty fresh with ripe fruit aromas, this wine has a robust palate with iodine freshness, juiciness and even a bit of pleasurable creaminess. A bit tight on the finish at this stage, but of good quality, the tannins will soften with barrel ageing. An excellent St-Estèphe!
/100
Jane Anson über: Chateau Meyney
-- Jane Anson: Often a benchmark wine for me in a vintage, and it is a good sign for the Left Bank in 2023 that Meyney is tasting great. A punch of inky plum and blackberry fruit, good lift and freshness, plenty of tannic grip, an excellent wine. A buy. CA Grands Crus owners.

/100
Suckling über: Chateau Meyney
-- Suckling: A very solid Meyney with a firm tannin frame that holds the wine together. Medium body. Juicy finish.

/100
Tim Atkin über: Chateau Meyney
-- Tim Atkin: Lots of sweet oaky scents with cocoa dust and some coffee bean, all overlying the core of black fruit. In the mouth this is palate coating with freshness, a saline mineral cut and powerful but refined tannins. Lush black raspberries and cassis fruit, well integrated acidity and a fine tannic finish. Powerful fruit extraction and depth with pronounced but well managed tannins. Smokiness and cassis fruit. Well structured and deep with a great balancing freshness. Long and fine. This will need a few years, both in barrel and bottle to show of its best. A great performance as always from Meyney. Give this five years or so after release and it will become a very accomplished St Estèphe indeed - a worthy continuation of quality from this excellent and good value property.
/100
Colin Hay über: Chateau Meyney
-- Colin Hay: (St-Estèphe; 58% Cabernet Sauvignon; 29% Merlot; 13% Petit Verdot; tasted from a sample sent to me in Bordeaux). A super wine from Meyney, with grace, elegance, charm, appellation and terroir typicity, and substance. A lovely harmony between red and darker berry fruits, a little plum skin too. White and black pepper, a little saffron, beeswax and petunia. On the palate this has quite a broad frame for the vintage. This helps to reveal the crystalline purity of the mid-palate. Long and glossy on the finish, where a nice graphite mineral note intermingles with the sensation of chewing on grape skins. Cool and refreshing. Another great success from an habitual over-performer (though it’s less surprising when you look on the map and see where the vineyard is located!).

/20
Gerstl über: Chateau Meyney
-- Gerstl: Das ist schon einmalig mit welcher Strahlkraft und in welcher Volendung sich die Cabernet Frucht bei diesem Jahrgang präsentiert. Sie überstrahlt das ganze Bouquet und prägt den Duft auf eindrückliche Art und Weise. Was für ein geballte Ladung aus Kirsche, Brombeere und Cassis, dazu viel Graphitaromatik. Es ist ein sehr edler Mix aus reifer Frucht und Terroir. Am Gaumen gleich vom Auftakt an sehr nobel mit einem sehr eleganten und cremig weichen Trinkfluss. Die fruchtigen Aromen sind zwar hochkonzentriert, aber die Säure gibt dem Meyney diese unbeschreibliche Leichtigkeit und ein tänzerische Art. Superseidig und fein die Tannine die diese Delikatesse einfach in Vollendung erscheinen lässt. Sehr gute Länge mit würzigem Finale und noblen Röstaromen. Ein Meyney in Höchstform. (pb)
Chateau Meyney
Die 51 Hektar Rebanlagen von Château Meyney sind zu 65 % mit Cabernet Sauvignon bepflanzt. Dann folgen 25 % Merlot und ein wenig Petit Verdot, was eher atypisch für Saint-Estèphe ist.
