Lobenberg: Chateau Margaux besteht aus sagenhaften 94% Cabernet Sauvignon, 3% Merlot, 2% Cabernet Franc und 1% Petit Verdot. Die Lese fand von Ende September bis zum 20. Oktober statt. Nur 23% der gesamten Ernte ist in den Erstwein gegangen. Die Weine wurden komplett entrappt, dann über händische Sortiertische, Rütteltische gefahren, um auszusortieren. Spontane Fermentation in großen Holzfudern, Ausbau zu 100% im neuen Barrique. Die Nase ist in ihrer Feinheit, Frische und Intensität, ein kalifornischer Cabernet aus Hochlagen, weil die Reife so unglaublich schön ist. Aber nichts Fettes. Ich meine nämlich nicht die landläufigen, überfetten Kalifornier, sondern die richtig stylischen Weine von Ridge, Togni, Kongsgaard. Und so riecht Chateau Margaux 2016. So unglaublich fein. Sauerkirsche, rote Kirsche, mehr rote Frucht als schwarze Frucht. Frische Zwetschge, weißer Pfeffer, helle Lakritze, alles schwebt. Ein leichter Touch gelbe Frucht. Der Mund von einer unglaublichen Intensität. Aber eine köstliche, delikate Intensität. So fein. Auch hier wieder vornehmlich rote Frucht. Süße rote Kirsche, Sauerkirsche, Schlehe, helle Lakritze, dazu Eukalyptus und Minze. Salzige Mineralität und Länge, so ewig lange anhaltend. Ultra schicke Tannine, super poliert und trotzdem hat der Wein eine hohe Intensität, berührt alle Sinne. Die Augen und der Mund ziehen sich zusammen. Die Frische ist so genial. Und das mit der in sich so harmonischen, aber intensiv fruchtigen, mineralisch beladenen Cabernet ist eine perfekte Form von Cabernet Sauvignon. Er verliert alle Plumpheit, alle Rundungen, und ist trotzdem süß und dicht. Ein unglaubliches Vergnügen, was nach Minuten erst endet. Der Wein wird viele, viele Jahrzehnte altern können, und er wird immer noch zulegen in seinem köstlichen Genuss. Großer Chateau Margaux in bisher noch nie gesehener, erhabener Schönheit. Und eben ganz anders. Mein Wein des Jahrgangs noch vor Ausone und Mouton. 100+/100